Vor und hinter den Kulissen der Parteibüros sind die ersten Entscheidungen gefallen. Die Bundestagswahl steht vor der Tür und der »Herr der Stimmzettel« in den Startlöchern.
So der Impfstoff seine volle Kraft entfaltet, werden wir am 26. September auch wieder persönlich zur Wahlurne schreiten können. Der 20. Deutsche Bundestag wirft aber schon jetzt seine Schatten voraus.
Der Wahlkreis 65
Kreiswahlleiter Thomas Höntsch, zuständig für den Wahlkreis 65 (EE und SfB-Süd), fordert die im Kreistag des Landkreises Elbe-Elster vertretenen Parteien und politischen Vereinigungen schon mal auf, die Kandidaten für den Wahlausschuss zu nominieren. Stichtag dafür ist der 12. Februar.
Die Spitzenkanditen stehen inzwischen auch schon fest, zumindest bei den »Platzhirschen« der letzten Bundestagswahl 2017. Für die CDU wirft Knut Abraham (54) aus Dubro sein Handtuch in den Ring und will den Wahlkreis 65 erobern. Abraham tritt die Nachfolge des »Dauersiegers« Michael Stübgen an, der mittlerweile den Posten des Innenministers in Brandenburg bekleidet. Anfangs wurde ja spekuliert, dass auch CDU-Kreischef Christian Heinrich-Jaschinski nach Berlin gehen wollte. Selbiger will nun wohl doch lieber Landrat bleiben.
Die Grünen hoffen mit Marie Christiane Clarke auf möglichst viele Erststimmen für die Direktkandidatur. Die Ärztin und Mutter zweier Söhne hat vor zehn Jahren Schönewalde zu ihrer Wahlheimat erklärt und sei »fest entschlossen, den Menschen ihres Wahlkreises eine politische Stimme und Gewicht im Bundestag« zu geben. Die SPD Unterbezirke Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz haben Hannes Walter zum Kandidaten für den Bundestag nominiert. Der 36-jährige Betriebswirt lebt in Massen und arbeitet in dem Familienunternehmen. Auch die Linke konnte sich inzwischen einigen. Für sie soll Yvonne Mahlow aus Doberlug-Kirchhain den Wahlkreis holen. Nur bei der AfD ruckelt das Kandidaten- Karussell ein wenig. »Noch haben wir keinen Kandidaten gemeldet. Der Kreisverband Elbe-Elster ist derzeit in Gesprächen mit den Kollegen des Nachbarkreises OSL. So wie es bisher aussieht, erfolgt die gemeinsame Nominierung Ende März auf einer Art Nominierungskonferenz. Natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln«, so AfD-Pressemann Jeffrey Halbin gegenüber WochenKurier.
Funkstille
Völlige Funkstille hingegen bei der FDP. Trotz mehrerer Anfragen traf bis zum Redaktionsschluss keine Antwort ein. Auch noch keine Namen werden derzeit von Parteien oder politischen Vereinigungen gehandelt, die bei den letzten Bundestagswahlen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert sind.
Und so hatten die Elbe-Elster-Länder mit den Oberspreewald-Lausitzern 2017 im Wahlkreis 65 gewählt: Michael Stübgen (CDU, 29,5 Prozent), Peter Drenske (AfD, 24,7 Prozent), Hannes Walter (SPD, 16,7 Prozent, Diana Tietze (Die Linke, 16,2 Prozent), Stefan Schön (Grüne/Bündnis 90, 2,9 Prozent) und Martin Neumann (FDP) erzielte damals für seine Partei 5,4 Prozent.
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