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Der Bürgerrat Dresden fordert  eine Hilfsbrücke und eine Bürgerbeteiligung über die Ästhetik der Brücke

Dresden. Der Bürgerrat „Friedensstadt Dresden“ hat jetzt seinen Forderungskatalog an die Stadt übergeben - auch zur Carolabrücke.

Der Riss ging erst durch die Brücke - und dann durch die Stadtgesellschaft.

Der Riss ging erst durch die Brücke - und dann durch die Stadtgesellschaft.

Bild: Branczeisz

Der  Bürgerrat „Friedensstadt Dresden“ sieht in der frühzeitigen Mitwirkung von Bürgern bei großen
Bauvorhaben einen wichtigen Punkt, um Konklikte zu befrieden. Schon im Vorfeld.

Ziel:
Bauvorhaben führten in Dresden mehrfach zu hitzigen Debatten. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Vorhaben mit größeren Auswirkungen auf das Stadtbild (zum Beispiel Brückenbau) und Vorhaben, die gesellschaftlich sensible Themen berühren (zum Beispiel Bau von Moscheen oder Unterkünften für Geflüchtete). Für beide Fälle schlagen wir vor, Bürger frühzeitig in städtebauliche Entscheidungen einzubinden, um somit Konflikte abzumildern, die solche Bauvorhaben erschweren. Die Art und Weise der Einbindung sollte den jeweiligen Umständen angepasst werden.


Maßnahmen:
• Für eine frühzeitige Einbindung von Bürgern empfehlen wir der Stadt Dresden, zunächst eine Informationsplattform (Website) für das jeweilige Vorhaben einzurichten. Dort sollten zu aktuellen Entwicklungen berichtet und wichtige Entscheidungen rund um das Bauvorhaben transparent dargestellt werden. Sollte das Vorhaben durch eine Spendenaktion ergänzt werden, könnte an dieser Stelle auch darüber kommuniziert werden.
• Wir empfehlen darüber hinaus, Bürger weiterhin in die Ideen- und Umsetzungswettbewerbe zu den jeweiligen Vorhaben einzubinden. Eine Beteiligung daran sollte ausgebaut werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Beteiligungsformen sollten bekannter gemacht werden, um alle Menschen auf digitalem und analogem Weg zu erreichen. Es sollten ergänzend auch im öffentlichen Raum schriftliche Formen der Mitwirkung geschaffen werden.
• Anlässe für Mitwirkung der Bürger bietet aktuell das Thema Wiederaufbau der Carolabrücke, aus dem weitere Konflikte entstehen könnten, wenn die Bürger nicht in die Lösungsfindungen eingebunden werden. Hauptkonfliktpunkte dabei könnten die Art und Weise des Baus (alt oder modern, oder eine Mischung aus beiden) und die damit in Zusammenhang stehende Finanzierung sein. Initiativen, die sich bereits für das Thema einsetzen, sollten bei der Mitwirkung berücksichtigt werden (beispielsweise die Initiative Carolabrücke).


Brücken bauen, um Brücken zu bauen


Ziel:
Die Dresdner sollen am Wiederaufbau ihrer Carolabrücke auch finanziell aktiv mitwirken und das Aussehen der Brücke mitbestimmen können. Eine Einbindung in dieser Form leistet nicht nur einen gemeinsamen, solidarischen Beitrag der Bürger zum Wiederbau der Brücke, sondern fördert auch eine demokratische Aushandlung und Identifikation mit dem städtischen Bau.

Maßnahmen:
• Für die zeitnahe Wiederherstellung der städtischen Infrastruktur sowie die präventive Vermeidung möglicher Konflikte in Hinblick auf Planungsdruck, Organisationsaufwand, Kostenfrage und den zukünftigen Ersatzneubau empfehlen wir die unverzügliche Planung und Realisierung einer Behelfsbrücke als unmittelbare Reaktion auf den Einsturz der Carolabrücke. Es wird angeregt, dass die Stadt Dresden sich am Vorgehen von Bad Schandau orientiert und zeitnah die notwendigen Schritte zur Planung und Umsetzung der Behelfsbrücke prüft und in die Wege leitet. Dies kann in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Schandau geschehen.
• Wir schlagen außerdem eine Spendenaktion für den Wiederaufbau der Carolabrücke vor.
o Für diesen Zweck könnte eine Spendenstelle eingerichtet oder eine Crowdfunding-Initiative gegründet werden.
o Vorstellbar wäre es, wenn Bürger, Zivilgesellschaft, ansässige Unternehmen und interessierte Gäste virtuelle Anteile an der neuen Carolabrücke erwerben könnten, um einen Neubau zu finanzieren. Dies könnte gefördert werden, indem die größten Spender durch einen „Walk of Fame“ (Ehrengang) auf der Brücke geehrt werden.
o Der Kauf ist rein ideell und nicht rechtsverbindlich. Er wird durch ein virtuelles Zertifikat belegt.

https://www.frauenkirche-dresden.de/buergerrat

 

 


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