

Wäre Schiller je in Dresden gelandet, wenn er nicht 1785 in Leipzig Christian Gottfried Körner (1756-1831), Oberkonsistorialrat in Dresden, kennengelernt hätte? Der damals 26-jährigen Schiller hatte seine schwäbische Heimat verlassen befand sich in einer äußerst schwierigen persönlichen Lage, wollte die brotlose Kunst des Dichtens schon aufgeben.
Körners großherzige Einladung nach Dresden erlöste ihn für die folgenden zwei Jahre von allen pekuniären Sorgen. Schiller fand wieder zu seiner Bestimmung, und es begann eine sorgenfreie, äußerst schaffensreiche Zeit. In Körners Stadtwohnung und dem Sommersitz der Familie am Weinberg in Loschwitz fühlte er sich »endlich zu Hauße«. Hier vollendete Schiller seine heute weltberühmte Ode »An die Freude« und das Drama »Don Karlos«, mit dem »Geisterseher«, den »Philosophischen Briefen« entstanden hier in Dresden weitere wichtige Werke des Klassikers.
Schillers Fans schufen Gedenkstätte
Dass es heute das Schillerhäuschen an der Schillerstraße 19 gibt, verdankt der berühmte deutsche Dichter seiner damaligen Fangemeinde, denn es waren Dresdner Bürger und Schillerverehrer, die dem Dichterfürsten im ehemaligen Weinberghäuschen Körners in Loschwitz eine Gedenkstätte einrichteten. Die erinnert seitdem, allerdings mit Unterbrechungen, an dessen Aufenthalt in Dresden.
2005 wurde das vom Verfall bedrohte Häuschen in der Schillerstraße saniert und mit einer Ausstellung versehen. Vor fünf Jahren schlossen sich einige der ehrenamtlichen Helfer zu einem Verein zusammen, der mehr will – nämlich Schiller und Körner mit Veranstaltungen und Begegnungen wieder stärker ins Bewusstsein der Kulturstadt Dresden heben. Die meisten dieser Vorhaben konnten 2020 coronabedingt nicht stattfinden. »Aber wir haben die Zeit genutzt, um eine Broschüre zu erstellen, die einen Stadtrundgang auf Schillers und Körners Spuren durch Dresden beschreibt und Vereinsmitglieder werden demnächst Stadtspaziergänge auf dieser Grundlage anbieten«, sagt Gabriele Drews vom Verein Schiller & Körner in Dresden e.V..
Öffnungzeiten
29. Mai bis 31. Oktober jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 17 Uhr, Anmeldung im Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351/4887272 oder Mail an service@museen-dresden.de