

Am 14. Dezember startet der 21. Dresdner Weihnachts-Circus mit einer großen Premiere. In diesem Jahr sind über 30 Artisten und Tierlehrer und mehr als 50 Tiere zu erleben. Die beiden Seelöwen Lola und Lappy werden vor allem die Kinder begeistern. Sie haben ihren Trainer Ingo Stiebner zum Knutschen gern und tanzen sogar Tango mit ihm. Der Italiener Manuel Farina bringt eine gemischte Gruppe von Löwen und Tigern, darunter einen weißen Löwen. Das kleinste Tier reiste mit dem Clowns-Duo Slobi an: eine weiße Ratte, der tierische Star einer gemeinsamen Nummer mit einer Katze. Besonders viel Platz braucht Marek Jama in der Zeltstadt. Der Chef-Tierlehrer vom Zirkus Charles Knie reist mit über 40 Tieren an, darunter 19 Pferde und Ponys. Außergewöhnlich ist sein Exoten-Tableau, bei dem sogar ein Känguru namens Norbert durch die Manege hüpft. Außer Norbert kann man fünf Kamele, sechs Rinder, sieben Lamas und vier Zebras bewundern. Allein für die Exoten wird ein 8 x 24 Meter großes Zelt aufgebaut. Die Pferde und Ponys haben ein 30 x 8 Meter großes Zelt zur Verfügung. Zur Fütterung der Tiere werden pro Tag 300 Kilo Heu und Stroh benötigt, außerdem 25 Kilo Fisch für die Seelöwen und 80 Kilogramm Fleisch für die Raubtiere. Darüber hinaus wurden Äpfel, Möhren und Pferdemüsli geordert. Für den Direktor des Dresdner Weihnachts-Circus Mario Müller-Milano gehören Tiere zum Zirkus dazu. Bei der Auswahl der Nummer achtet er streng auf eine liebevolle Beziehung zwischen Mensch und Tier. Für den Verhaltensforscher Dr. Immanuel Birmelin, der sich letztes Jahr bereits zu den Elefanten von Sonni Frankello vor der Presse äußerte, gibt es aus verhaltensbiologischer Sicht kein Argument gegen Tiere im Zirkus. „Marek Jama zum Beispiel hat ein bewundernswertes Händchen für Tiere und baut mit ihnen sehr positive Beziehungen auf", so Dr. Birmelin, der auch anerkannter Sachverständiger für Tierschutzfragen ist. Angesichts der Diskussionen zum Verbot von Wildtieren im Zirkusmahnt er eine differenzierte Betrachtung an. „Es werden mehr Hunde zu Hause gequält als Tiere im Zirkus", gibt er zu bedenken.