Carola Pönisch

Neues Haus für die Orang Utans

Die Orang Utans des Dresdner Zoo leben seit 35 Jahren in einer Interimslösung. Doch nicht mehr lange: Im Herbst 2023 soll ihr neues Haus fertig sein, in Kürze starten die Bauarbeiten für das größte und mit 17 Millionen Euro umfangreichste Neubauvorhaben des Zoo.
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Wäre Djaka (52) ein Mensch, würde sie jetzt beginnen, sich erste Gedanken über die Inneneinrichtung ihres neuen Hauses zu machen. So aber ist es der Affendame und ihren vier Artgenossen ziemlich egal: Jetzt im Sommer genießen die fünf Orangs ohnehin ihren großen grünen Klettergarten. Und für die kommenden zwei Winter steht das Versprechen an die Affenbande: Es wird besser. Sehr viel besser sogar. Haltet durch. Ufo oder Donut: Das neue Haus wird rund Der nach den Entwürfen der Dresdner Architekten Heinle, Wischer und Partner geplante Rundbau erinnert in seiner Form an einen Donut oder ein Ufo mit Loch in der Mitte. Dieser grüne Hof wird quasi eine innenliegende Außenanlage, was den Vorteil hat, dass der kreisförmig umgebende Mantelbau die Tiere besser vor Lärm und Wettereinflüssen shützen wird. Was für Djaka und ihre Familie bedeutet, dass sie ihre Außenanlage künftig im Jahresverlauf länger nutzen können als bisher. Und es kommt noch besser: In diesem mittel Stahlnetzen überdachten Innenhof werden sie Pylonen um Klettern finden, von denen der höchste fast zwölf Meter misst und einen traumhaften Überblick über das Geschehen im gesamten Zoo bieten wird. Ganz zu schweigen von den Platzverhältnisse im Inneren: Statt der jetzt vier »Zimmer« von je 25qm werden Djaka und Djudi (die Tanten) sowie die Familie von Toni, Daisy und DalaiRäume ziehen, die fast viermal so groß sind . Neue Nachbarn und drei Hugos Allerdings werden sich die Waldmenschen (malaisch: Orang Utan) an neue Nachbarn gewöhnen müssen. Gegenüber im Rundbau ziehen Glattottern ein, außerdem die Riesenschildkröten Hugo II, I und IV, einige Reptilien wie der Blaue Baumwaran und Fischileguane, Familie Binturong (Marderbären) und mit Tonkin-Languren sogar eine neue Affenart. Gelegen auf dem Lennéschem Rundweg Das neue Orang-Haus wird auf dem Areal des alten Affenhauses und der alten Flamingoanlage gebaut. Die koralleroten Tiere durften bereits im November 2020 in eine schicke neue Freivoliere ziehen. Weil der Neubau auf dem von Gartenbauarchitekt Peter Joseph Lenné angelegten Rundweg liegt, wird jener Rundweg als Entdeckerpfad durch den Rundbau hinduch geführt. Erste Arbeiten zur Freimachung des Baufeldes haben begonnen, den Baustart werden Djaka und Familie ab Mitte September verfolgen können. Im Herbst 2023 wird die Affendame umziehen. Nachgefragt: Warum beginnen alle Affennamen mit "D"?

  • Djaka wurde am 9. August 1969 in Dresden geboren, sie ist das bisher älteste Orang-Weibchen in der Geschichte des Zoo Dresden, älter sind nur die drei Riesenschildkröten Hugo II bis IV
  •  Djudi ist die Halbschwester von Djaka, geboren 1973 in Dresden
  • Toni (geb. 1991 in Budapest) lebt mit Daisy (geb. 1991 in Dresden) und dem gemeinsamen Sohn Dalai (geb. 2015)   
  • Das »D« im Vornamen der Tiere steht für Dresden
  • Ein weiterer männlicher Orang Utan wird später nach Dresden ziehen


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