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Neue Maßstäbe in der Viehhaltung

Kreischa. In der vergangenen Woche wurde der erste Kuhgarten Deutschlands in Kreischa eingeweiht - damit findet ein umstrittenes Projekt seinen Abschluss.
Der erste Kuhgarten Deutschlands wurde eingeweiht.

Der erste Kuhgarten Deutschlands wurde eingeweiht.

Bild: M. Förster

Am 20. Juni hat Sachsens Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbruch in Kleincarsdorf den ersten Kuhgarten in Deutschland eingeweiht. Mit dem innovativen Stall für rund 630 Kühe und 150 Kälber will die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG neue Maßstäbe in Sachen Milchviehhaltung setzen.

Der etwa 10.000 Quadratmeter große sogenannte »Serrestall« hat eine spezielle Dachkonstruktion und ist an den Seiten offen. So gelangen Tageslicht und Frischluft in den Stall und Hitzestress wird reduziert. Die Kühe liegen und laufen im Freilaufbereich auf einem »High Wellfare Floor« – einem Boden, der weich und feuchtigkeitsdurchlässig ist. Urin und Kot werden sofort getrennt, was die Ammoniak-Emission verringert. Zusätzlich verbessern Bepflanzungsinseln das Stallklima und unterstützen Wohlbefinden, Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit der Kühe. Das Melken, Füttern und die Entmistung werden von Robotertechnik übernommen.

»Dieser Stall ist eine zukunftsweisende Verbindung von Tierwohl, Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz und Hygiene«, so Landwirtschaftsminister von Breitenbruch. »Das ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Hier sieht man die Möglichkeiten der sächsischen Landwirtschaft zur Innovation. Ich danke den Initiatoren für ihren Mut, neue Wege zu gehen, und für ihren Durchhaltewillen. Und ich hoffe, dass die nun beginnende Praxis auch die Skeptiker des Projektes überzeugen wird.«

Das Projekt Kuhgarten war nicht unumstritten. Juristische Auseinandersetzungen, die letztlich zugunsten des Projektes ausgingen, verzögerten den Baustart um ein Jahr.


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