Mit Hightech zur hitzerobusten Stadt
Dresden wächst und es wird viel gebaut. Das hält die Stadt in der Region attraktiv. Allerdings wird es durch die zunehmende Verdichtung in einigen Quartieren enger und dadurch im Sommer auch heißer. Denn kühlend wirkende Grün- und Freiflächen werden bebaut und Kaltluftabflüsse negativ beeinflusst.
Wege gegen die Hitze finden
Schon jetzt ist die Stadt von Hitzeinseln betroffen. Das sind Orte, an denen die Temperatur deutlich höher als in ihrer Umgebung liegt. Der Klimawandel beschleunigt das Problem. Auf der Suche nach Wegen gegen die Hitze hat sich die Stadt Dresden als Pilotstadt dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojekt KLIPS angeschlossen. KLIPS soll Hitzeinseln zuverlässig prognostizieren und Gegenmaßnahmen simulieren und prüfen. So soll es eine digitale Informationsplattform beispielsweise möglich machen, durch den kombinierten Einsatz eines lokalen Sensornetzwerks (»Schwarmsensorik«) und künstlicher Intelligenz Hitzeinseln nicht nur in Echtzeit zu lokalisieren, sondern auch vorherzusagen. Es gilt, geeignete Maßnahmen im Vorfeld abzuschätzen und von allen Alternativen diejenige mit dem größten Effekt und/oder den geringsten Einschränkungen für Wohnen, Arbeiten und Verkehr auszuwählen.
In Dresden wird dafür ein Netzwerk von rund 300 Sensoren aufgebaut, das kontinuierlich aktuelle Temperaturdaten liefert. Die gewonnenen Sensordaten werden mit weiteren Daten wie Satelliten-, Kataster- sowie Wetter- und Klimadaten zusammengeführt und in Echtzeit ausgewertet. So lassen sich etwaige Hitzeinseln im Stadtgebiet lokalisieren. Zugleich werden mit den gesammelten Daten KI-Algorithmen zur Prognose und Simulation von Hitzeinseln angelernt.
Wegweiser für künftiges Bauen
Wolfgang Socher, Leiter des Umweltamtes der Stadt Dresden: »Die Stadt Dresden steht durch den Klimawandel auf der einen und die enorme Bautätigkeit auf der anderen Seite vor einer großen Herausforderung, mit den steigenden Temperaturen umzugehen. Damit unsere Stadt auch zukünftig attraktiv und lebenswert bleibt, wollen wir mit Hilfe der zu entwickelnden Werkzeuge unsere Tätigkeit zielgerichteter steuern. Entscheidend für den Erfolg und die Akzeptanz wird die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse bei der Planung von Quartieren und Gebäuden sein.«
Dr. Robert Franke, Amtsleiter Wirtschaftsförderung, ergänzt: »Neue Datenquellen und intelligente Technologien sind der Schlüssel für mehr Hitzeresilienz. Mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft werden wir sie zum Wohle der Stadt testen und optimieren.«
Das Projekt wird vom Bund mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert.