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Carola Pönisch

Kliniklotse für Asylbewerber

Wenn Flüchtlinge von Ärzten zur Behandlung in die Uniklinik Dresden überwiesen werden, sind nicht nur sprachliche, sondern oft auch bürokratische Hürden zu meistern. Robert Bitterlich hilft jetzt als erster Kliniklotse in der Uniklinik Dresden.
Robert Bitterlich. Foto: Uniklinikum Dresden

Robert Bitterlich. Foto: Uniklinikum Dresden

Die Stationen und Ambulanzen des Uniklinikums haben immer dann mit Asylbewerbern zu tun, wenn die Flüchtlingsambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen in den Erstaufnahmelagern oder niedergelassene Fachärzte eine spezialärztliche oder stationäre Weiterbetreuung anfordern. Schon über 2.500 Mal war das in diesem Jahr der Fall. Meist sind es infizierte Wunden oder nicht behandelte Erkrankungen, mit denen Asylbewerber, sehr oft Kinder, vor den Spezialisten stehen. Die können zwar medizinisch helfen, klagen aber über zu viel und zu aufwändige Bürokratie. Denn der Behandlung folgt stets die Klärung darüber, wer die Kosten trägt. Denn dafür sind entweder die Landesdirektion (bei Leuten aus der Erstaufnahme) oder die Sozialämter (der Stadt zugewiesene Flüchtlinge) zuständig. Das Ausfüllen der nötigen Formulare – meist nur mit Dolmetscher möglich – dauere oft mehrere Stunden. Zeit, die in den Unikliniken einfach nicht da sein.

Ab Januar wird Robert Bitterlich als Flüchtlingslotse den Ärzten zumindest dafür den Rücken frei halten. Bezahlt wird der gelernte Krankenpfleger, der zuletzt als Fallmanager in der Klinik für Neurologie tätig war, von den Einnahmen (75.000 Euro) aus dem Benefiz-Laufs „Run and Roll – Dresden bewegt sich" Anfang Oktober. Er nimmt künftig alle Anfragen der Ärzte entgegen, vervollständigten bei Bedarf Unterlagen und sucht im Uniklinikum nach dem Arzt, der den Fall am besten beurteilen kann. Entscheidet der, dass ein Asylbewerber in der Uniklinik weiterbehandelt wird, setzt sich Bitterlich mit den zuständigen Behörde in Verbindung und kümmet sich um die Abrechnung


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