

Die kleine Bronzestatue „Europa mit Stier", die der Dresdner Steinmetz Sven Schubert für den Europäischen Kulturpreis entwarf und fertigte, bringt einiges auf die Waage, obwohl man ihr das nicht sofort ansieht. Rund vier Kilo wiegt die Dame...
Seit 1993 wird dieser renommierte Preis von der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa" an engagierte Künstler, Kulturschaffende und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen. „Die Skulptur ‚Europa mit Stier‘ gibt es aber erst seit dem vorigen Jahr", erklärt Geschäftsführerin Annett Reeders bei einem Vor-Ort-Termin im Steinbruch Lohmen.
Hier hatten Sven Schubert und Uwe Jahr, Produktionsleiter der Sächsischen Sandsteinwerke, kürzlich einen geeigneten Stein für den Sockel ausgesucht. 2014 war der noch aus grünem Marmor, zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit soll er nun aus Sandstein sein. Das hat seinen besonderen Grund: Der Preis wird in der Dresdner Frauenkirche vergeben, die aus Sandstein besteht und deren Wiederaufbau ein Symbol für die Deutsche Einheit ist. Alle Sandsteinblöcke, die für die Außenfassade, die Treppenstufen und Bodenbeläge benötigt wurden, kamen aus dem Lohmener Steinbruch.
Die „Europa mit Stier" geht zurück auf die griechische Mythologie, wonach sich Zeus in die schöne Prinzessin Europa verliebte, sich in einen Stier verwandelte und sie nach Kreta entführte. Das soll der (sagenhafte) Ursprung des Kontinents Europa gewesen sein. Die Bronzefigur, die in der Kunstgießerei Bildguss Gebrüder Ihle in Dresden gegossen wurde, zeigt Europa stehend neben dem Stier. Eine gelungene künstlerische Umsetzung, über die sich am 2. Oktober elf Preisträger freuen können. (Text/Foto: Stabenow)