

Gern führen die Historiker das Jahr 1560 als Gründungszeitpunkt der Dresdner Schatzkammer an. Tatsächlich sammelte Kurfürst August (1526-1586) damals eifrig kunstvolle Gegenstände. Darunter befanden sich vor allem reich verzierte Werkzeuge - von der Drahtziehbank bis zur Axt. Als ihm sein Sammelsurium unter dem Dach des Westflügels im Schloss über den Kopf wuchs, stellte er 1560 einen Kunsttischler an, die Sammlung zu inventarisieren.
Dieses Jahr benannten die Museologen bisher als Gründungsjahr der sächsischen Kunstkammer. Tatsächlich ließ erst Augusts Sohn, Kurfürst Christian, 1587 die Gegenstände in der Geheimen Verwahrung im Pretiosensaal zusammenführen. Damit gehört die Kunstsammlung wohl zu den ältesten. Das schriftliche Inventarverzeichnis von 1587 ist sogar das erste seiner Art in Europa überhaupt. Syndram, der dem Grünen Gewölbe fast 30 Jahre vorstand, berichtete anschaulich über die Höhen und Tiefen der weltbekannten Sammlung.
Der Zweite Weltkrieg und die Folgezeit führten ebenso zu empfindlichen Verlusten wie parlamentarische Einsparungen im Jahr 1830. Damals wurden wertvolle Exponate gegen Bares in alle Winde verstreut. Als nächste Veranstaltung im Rahmen der Elbgespräche lädt Gastgeber Karl-Heinz Kloppisch am 17. März um 11 Uhr Holger Rohland zum Vortrag "Dresdens verlorene Plätze" auf den Theaterkahn am Terrassenufer ein.
Anhand historischer Aufnahmen stellt der Lokalhistoriker die Veränderungen im Stadtbild vor: Von verlorenen Plätzen wie dem Moltkeplatz oder der Holbeinplatz, gigantischen Verkehrsbrachen wie dem Georgplatz oder dem Dippoldiswalder Platz bis hin zu den neu gestalteten Plätzen wie etwa dem Postplatz oder dem Wiener Platz. Restkarten sind noch telefonisch unter der Nummer 0351/496 94 50 zu erwerben.