

Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mitteilte, kam es heute zeitgleich zu mehreren Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen in Dresden und Umgebung. Darüber hinaus waren auch Objekte in Brandenburg, Baden-Württemberg und der Schweiz betroffen. Die Maßnahmen richten sich gegen mehr als 20 Tatverdächtige. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor beim Amtsgericht Karlsruhe Durchsuchungsbeschlüsse für insgesamt 33 Objekte erwirkt. Grund für den Einsatz sind die Geschehnisse rund um das Auswärtsspiel beim Karlsruher SC am 14. Mai 2017. Dort wurde aus dem Kreis der Dresdner Fanszene ein Marsch mit zirka 1.500 Personen durch das Karlsruher Stadtgebiet zum Wildparkstadion organisiert. Dabei waren die Marschteilnehmer einheitlich mit militärähnlicher Tarnkleidung mit dem aufgedruckten Schriftzug "FOOTBALLARMY DYNAMO DRESDEN" bekleidet. Die vorderste Reihe des Aufzugs präsentierte ein großes Transparent mit der Aufschrift "KRIEG DEM DFB". Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten vor Ort wurden aus der Menge heraus mit Pyrotechnik beworfen und beschossen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, erlitten 21 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte schmerzhafte Knalltraumata. In der Folge kam es zu einem Einlasssturm und dem Abfackeln pyrotechnischer Gegenstände im Stadion. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe leitete daraufhin mehrere Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Sprengstoffgesetz ein. Beim Polizeipräsidium Karlsruhe wurde die Ermittlungsgruppe "Dynamo" gebildet. Am 5. Dezember 2017 wurden sämtliche Durchsuchungsmaßnahmen gleichzeitig vollzogen. Staatsanwaltschaft und Polizei haben für Dienstagnachmittag eine Pressekonferenz angekündigt. Die Vereinsführung der SG Dynamo Dresden reagierte nach der Partie u.a. mit einem verschärften Maßnahmenkatalog.