Carola Pönisch

Bis zu 1.300 Wohnungen zweckentfremdet

Vor allem in der Altstadt werden viele Wohnungen über diverse Plattformen als Ferienwohnungen angeboten. In der normalen Verietung fehlen sie. Foto: Schulter

Vor allem in der Altstadt werden viele Wohnungen über diverse Plattformen als Ferienwohnungen angeboten. In der normalen Verietung fehlen sie. Foto: Schulter

1.150 bis 1.300 Wohnungen in Dresden (0,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestands der Stadt)  werden als Ferienwohnungen genutzt und gelten damit als potenziell zweckentfremdet. Allein zwischen 2017 und 2019 kamen stadtweit rund 300 »umgenutzte« Wohnungen dazu, das waren 50 Prozent zum vorherigen Zeitraum. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Forschungsinstituts Empirica AG. Sie haben im Auftrag der Stadt private Unterkünfte analysiert, die auf Internetportalen wie Airbnb und Fewo-direkt inseriert werden. Betroffen seien laut Empirica überwiegend Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. 
Die meisten »Ferienwohnungen« liegen in der Altstadt (3,6 Prozent des Wohnungsbestandes) sowie in Äußerer und   Innerer Neustadt (2,1 bzw. 1,6 Prozent).  
Derzeit haben die Städte und Gemeinden in Sachsen keine rechtliche Handhabe, um eine Zweckentfremdung von Wohnraum durch Ferienwohnungen zu verhindern. Dafür wäre eine Landesvorschrift erforderlich. Ein generelles stadtweites Verbot lehnt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann jedoch ab. 
»Jede Wohnung, die dem Wohnungsmarkt durch zweckentfremdete Nutzung entzogen wird, fehlt. Hier muss die Landesregierung dringend aktiv werden«, fordert der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Vincent Drews. 


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