

Mit Ende der Sanierungsarbeiten an der Bahnstrecke im Jahr 2010 änderte sich der Geräuschpegel in Coswig und Weihnböhla. Bahnlärm wurde für die Bürger auf einmal zu einem ganz aktuellen Thema. Die daraufhin gegründeten Bürgerinitiativen setzen sich seitdem für eine leise Bahn entlang der Strecken in Coswig und Weinböhla ein.
Lärmschutz bis 2020
Um den Schienenverkehrslärm bis 2020 - ausgehend vom Jahr 2000 - zu halbieren, hat die Deutsche Bahn eine Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben, die zwischen Dresden und tschechischer Grenze sowie an Abschnitten Coswig und Weinböhla zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen an den Strecken identifiziert. Zu einer Informationsveranstaltung lud die Deutsche Bahn am 20. Juni die interessierten Bürgerinnen und Bürger in das Rathaus nach Coswig ein. Anhand der Pläne mit den beschriebenen Lärmschutzmaßnahmen konnten die Fachleute im Gespräch erklären, was wo mit welcher Wirkung geplant ist. „Ich bin froh“, sagt Oberbürgermeister Frank Neupold, „dass wir mit der Machbarkeitsstudie so weit gekommen sind.“ Er hofft zudem, dass es bis Ende 2020 leise Züge gibt, da der Bau von Schallschutzwänden nicht völlig den Lärm abfangen kann. Noch macht ihm der Lärmschutz um das Fachkrankenhaus in Coswig etwas Kopfzerbrechen, da nicht alles in der Machbarkeitsstudie verwirklicht worden ist, was wünschenswert gewesen wäre.
Ingetraut Hartlepp, die in Coswig in der Nähe der Bahnlinie wohnt ist mit ihrem Mann der Einladung der Bahn gefolgt und sieht sich die Pläne der Lärmschutzmaßnahmen genau an. Sie ist froh, dass die Studie auf den Weg gebracht wurde und sich zukünftig etwas tun wird im Rahmen der Lärmminderung.
„Mit der Machbarkeitsuntersuchung sind wir ein Stück weiter gekommen“, freut sich auch Marco Kunze, Vorstand im Coswiger Bürgerinitiative. Er sieht eine Bewegung im Projekt und findet es gut, dass für die Anwohner nun eine Perspektive geschaffen ist. Auch lobt er sehr die gewünschte Bürgerbeteiligung an der Maßnahme.
Leise Züge
Das Schienenlärmschutzgesetz des Bundes sieht zudem vor, dass ab 2020 keine lauten Güterzüge mehr im deutschen Schienennetz rollen. Das gilt auch für Züge ausländischer Betreiber.
Nach den Informationsveranstaltungen in Pirna und Coswig sind nach Angaben der Bahn mit konkreten Plänen erst in 18 Monaten und mit ersten Baumaßnahmen erst ab 2020 zu rechnen. Die Kosten von mehr als 60 Millionen Euro werden von dem Bund, dem Freistaat Sachsen und der Deutschen Bahn AG gemeinsam getragen.