Carola Pönisch

August Theater: Kündigung wegen Planungsfehlern

Foto: Pönisch

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Das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung der Stadt Dresden hat dem August Theater angekündigt,  den Mietvertrag zum Jahresende 2020 kündigen zu wollen. Als Begründung wird die Sanierung des Rathauses Pieschen auf der Bürgerstraße angeführt, das barrierefrei umgebaut werden soll. "Weil eine Nottreppe vergessen worden ist und damit vier Büroarbeitsplätze verloren gehen, sollen jetzt anders als ursprünglich geplant anstelle des Theaters Arbeitsplätze für das Bürgerbüro eingerichtet werden", berichten Randi und Grigorij Kästner-Kubsch, die Eigentümer des August Theaters." Seit einem Jahr verliefen die vorbereitenden Baubesprechungen zwischen dem Bauleiter und dem August Theater einvernehmlich. Dann erfuhren wir im April  zufällig von der beabsichtigten Kündigung. Erst auf unsere Initiative fand am 16. April ein Treffen im Hochbau-Amt statt. Dort wurde uns dann mitgeteilt, dass uns aufgrund geänderter Planungen die Räume, die wir seit 2011 nutzen, gekündigt werden sollen. Das ist instinktlos und respektlos. Diese Art der Kommunikation ist empörend", schimpft Grigorij Kästner-Kubsch. Das August Theater ist ein privat finanziertes Puppenspieltheater, das keine regelmäßigen Kulturfördermittel erhält. In den vergangenen Jahren haben die Eigentümer rund 46.000 Euro in die Einrichtung von Werkstatt, Bühne und kleinem Theatercafé investiert.  Die Zuschauerzahlen konnten kontinuierlich gesteigert werden und liegen jetzt bei rund 10.000 jährlich.  Auch überregionale Veranstaltungen wie das Internationale Pantomime- und Puppentheaterfestival 2019 wurden vom Theater organisiert.  Mit einer e-Petition auf der Beteiligungsplattform der Stadt Dresden macht er auf das Vorgehen der Stadtverwaltung öffentlich aufmerksam und wirbt um Unterstützung für den Verbleib des August Theaters im Rathaus Pieschen.


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