

»Chesco«, das steht für Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (Zentrum für hybrid-elektrische Systeme). Damit gemeint ist ein integriertes Forschungs- und Kooperationszentrum, in dem zukünftig bis zu 400 Mitarbeitende klimafreundliche Flugantriebe für Kurz- und Mittelstrecken planen, testen und umsetzen können. Die Anwendungsfelder sollen auch Einsätze in den Bereichen Automobil, Bahn und Schifffahrt finden.
Über 30 Fachgebiete der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg bringen ihre Expertise in diese Forschungseinrichtung ein. Knapp über 50 Mitarbeiter aus zehn verschiedenen Ländern verfolgen hier schon die Mission: »We make green mobility happen«. Chesco kooperiert dabei mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Hierzu zählen Kooperationen mit Universitäten in ganz Europa und mit klein- und mittelständischen Unternehmen vor Ort. Innerhalb von nur fünf Jahren ist aus einer Vision ein Projekt entstanden, das europaweit einzigartig ist und weltweite Impulse für umweltfreundliches Reisen geben kann.
In den kommenden Jahren sollen insgesamt 238 Millionen Euro in den Aufbau und die Ausstattung des Forschungszentrums auf dem Gelände des zukünftigen Lausitz Science Park (LSP) Cottbus fließen. Während sich der Aufbau des LSP auf dem ehemaligen Flugplatzgelände im Cottbuser Nordwesten noch hinzieht, hat chesco die ersten Anlagen in den Interimsräumen und -hallen in Dissenchen unter Betrieb genommen.
Beim Presserundgang ist eine Station eine Keramik-Druckanlage, die es weltweit nur dreimal gibt. »Sie kann sehr komplizierte Bauformen, wie auch Maschinenteile, herstellen, die individuell von Unternehmen in Auftrag gegeben werden können«, erklärt Mitarbeiter Sven Kegel. Auch am Tage der Eröffnung nahm dieser den Arbeitsschutz sehr ernst und bat kurzerhand BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande, etwas mehr Abstand zur Maschine zu nehmen. Dieser Vorgang macht dieses große Forschungsprojekt, was für Außenstehende oftmals abstrakt und »weit hergeholt« klingt, im Lausitzer Strukturwandel nah- und greifbar. Der Maschinentechniker war früher im Kraftwerksbau tätig und sein ehemaliger Arbeitsplatz damit unmittelbar mit der Braunkohleverstromung verbunden. Bei chesco hat Sven Kegel eine neue Berufung gefunden. Ein zentrales Anliegen des Teams ist es, das Wissen und die Technologie der chesco-Forschungsfabrik sowie deren Infrastruktur für Lausitzer Unternehmen nutzbar zu machen und so die regionale Wirtschaft zu stärken.
Mehr Hintergründe und Fotos der Eröffnung auf: www.stark-fuer-lausitz.de