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Sandro Paufler/asl

Weniger Badetote im Sommer

Die Badesaison fordert die Rettungsschwimmer der DLRG besonders. Doch dieses Jahr sind in den ersten sieben Monaten weniger Menschen ertrunken als in den Jahren zuvor. Grund zum Aufatmen gibt es nicht, denn es sind immer noch dieselben Gründe, warum Menschen im Wasser ertrinken.
Hochkonjunktur bei den Rettungsschwimmern der DLRG. Jedes Jahr werden sie zu Lebensrettungseinsätzen herangezogen und unterstützen die Einsatzkräfte bei der Suche nach vermissten Personen im Wasser oder wachen über die Sicherheit der Badegäste. Foto: DLRG

Hochkonjunktur bei den Rettungsschwimmern der DLRG. Jedes Jahr werden sie zu Lebensrettungseinsätzen herangezogen und unterstützen die Einsatzkräfte bei der Suche nach vermissten Personen im Wasser oder wachen über die Sicherheit der Badegäste. Foto: DLRG

Ist auch er womöglich ertrunken? Über eine Woche suchen Polizei- und Rettungskräfte aktuell in der Olba bei Wartha nach einem 44-Jährigen. Der Mann war am Abend des 10. Augusts mit seiner Frau zum Schwimmen in den Badesee gegangen, doch nicht wieder ans Ufer zurückgekehrt. Bis zum Redaktionsschluss am Mittwochnachmittag waren noch immer Polizeitaucher und Spürhunde im Einsatz, um den vermissten Schwimmer zu finden.

Warum ertrinken Menschen im Wasser?

192 Menschen ertranken in diesem Jahr deutschlandweit vor allem in Binnengewässern.  Heruntergebrochen auf Sachsen sind bis Ende Juli neun Menschen ertrunken. Festzuhalten ist, das Wetter spielt eine große Rolle. »Man kann es nicht oft genug sagen: Die Zahl der Ertrunkenen ist nun mal sehr wetterabhängig. Der Frühling und die ersten Sommermonate in diesem Jahr waren bislang doch eher verhalten und das spiegelt sich in den erfassten Zahlen wider«, erklärte Achim Wiese, Pressesprecher der DLRG Deutschland. Öffentliche Badeseen, Flüsse sowie Steinbrüche werden immer beliebter bei den Badegästen. Diese Gewässer können von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nicht überwacht werden. Hinzu kommen banale Gründe, wie Leichtsinn, Selbstüberschätzung und übermäßiger Alkoholgenuss, die zum tragischen Ende eines Badeaufenthaltes führen können. In den Statistiken fällt auf, dass überwiegend männliche Schwimmer ertrinken. »Über 80 Prozent der bundesweiten Ertrinkungsfälle sind männlich. Und auch in Sachsen bestätigt sich zur Zwischenbilanz 2020 dieser Trend: Acht der neun ertrunkenen Personen sind hier männlichen Geschlechts«, erklärt ein Sprecher auf Anfrage.

DLRG Bautzen wacht über die Ost- und Nordsee

Auch die DLRG in Bautzen beteiligt sich diesen Sommer an Einsätzen. Zwar habe der Ortsverband für kein Gewässer im Landkreis einen kommunalen Wachauftrag, allerdings wachen 28 Mitglieder von Mai bis Oktober an den Küsten der Ost- und Nordsee. In letzterer gab es dieses Jahr eine Lebensrettung von einem Bautzener Aktiven. Die DLRG in Bautzen zählt beständig 70 Mitglieder. Zum Team gehören 40 Wasserretter, Strömungsretter, Wach- und Truppführer sowie Ausbilder.

65-jährige werden Rettungsschwimmer

Ein Jugendteam gibt es derzeit nicht. »Unsere Schwimmhallen-Trainingszeiten liegen zu spät am Abend und unsere Trainer können durch ihre Berufe kein Nachmittagstraining anbieten«, bedauert Robert Hänsel, Vorsitzender der DLRG Bautzen. Trotzdem ist Nachwuchs gern gesehen, aber auch Rettungsschwimmerkurse werden angeboten. »Die Altersgruppe der Teilnehmer ist von 16 bis 65 Jahre komplett durchmischt«, freut sich Robert Hänsel über das rege Interesse an der Rettungsschwimmerausbildung in Bautzen. Kontakt: bautzen.dlrg.de


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