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Schockanruf: Ihre Tochter hat ein Kind angefahren!

Eine mehr als pietätlose Geschichte haben Telefonbetrüger einem Rentner aufgetischt, um an sein Erspartes zu kommen. Die Masche hätte beinahe funktioniert.
Immer wieder werden Rentner(innen) von Betrügern angerufen. Spätestens wenn es um Geld geht, sollte man auflegen. Foto: Symbolfoto

Immer wieder werden Rentner(innen) von Betrügern angerufen. Spätestens wenn es um Geld geht, sollte man auflegen. Foto: Symbolfoto

Betrüger haben am Mittwochvormittag (8. September) wieder bei Bürgern in den Revierbereichen Kamenz, Hoyerswerda und Weißwasser angerufen. Die gute Nachricht: Alle Angerufenen reagierten richtig, fragten nach und lockten die Täter so aus der Reserve. Ein Fall zeigte jedoch, mit welchen perfiden Geschichten die Betrüger ihre Opfer unter Druck setzen, um an ihr Gespartes zu kommen. "Nicht auflegen!" So rief ein vermeintlicher Polizeibeamter des Kamenzer Reviers bei einem 86-Jährigen an. Er erklärte, dass die Tochter des Seniors während der Fahrt in Bernsdorf an ihr Handy gegangen sei und dabei ein Kind angefahren hätte. Dieses sei schwer verletzt und hätte nur eine 35-prozentige Überlebenschance, fuhr der Betrüger fort. Die Tochter wurde laut des Anrufers vorläufig festgenommen, da der Verdacht der schweren Körperverletzung mit Todesfolge im Raum stand. Sollte das Kind sterben, käme die Verursacherin sofort in Untersuchungshaft. Der Täter führte weiterhin aus, dass die Tochter einen Pflichtverteidiger zugeteilt bekommen hätte und dieser sich gerade mit einem Staatsanwalt über die Kaution beriet. Der Mann redete ununterbrochen und forderte sein Opfer auf, nicht aufzulegen, da er ihn nun mit dem Verteidiger verbinden würde. Er ergänzte noch, dass die Polizei das Telefon des Rentners ab sofort abhörte. Gespräch dauerte über zwei Stunden Anschließend übernahm ein zweiter Telefonbetrüger den Anruf. Er fragte, ob der 86-Jährige bereit wäre, seiner Tochter mit 10.000 bis 40.000 Euro Kaution aus der Haft zu helfen. Der Senior gab an, helfen zu wollen, jedoch so viel Geld nicht zu Hause zu haben. Er machte sich auf den Weg zur Bank. Dabei verlangte der vermeintliche Anwalt die Handynummer des Geschädigten, damit dieser die ganze Zeit am Telefon bleiben konnte. Er wies den Rentner außerdem an, bei der Bank nicht den wahren Grund für die Abhebung zu nennen und schlug stattdessen einen günstigen Autokauf als Verwendungszweck für das Geld vor. Der Geschädigte wollte daraufhin zur Bank fahren um 25.000 Euro abzuheben, kam dabei jedoch glücklicherweise am Polizeirevier vorbei. Er wollte den Polizeibeamten, der ihn angerufen hatte, direkt sprechen. Der Schwindel flog auf und der Mann erlitt keinen finanziellen Schaden. Die Betrüger hielten ihr Opfer über zwei Stunden am Telefon und setzten es aufgrund ihrer Äußerungen und ihres Auftretens unter Druck. Trotzdem er bereits von der Masche gehört hatte, wäre der Rentner den Betrügern beinahe ins Netz gegangen. Die Polizei rät: Seien Sie stets wachsam, wenn das Telefon klingelt und die Stimme am anderen Ende Geld verlangt! Stellen Sie Rückfragen, legen Sie auf, kontaktieren Sie Ihre Angehörigen und rufen Sie die Polizei! Jeder Hinweis zu den Tätern kann bei deren Ergreifung helfen. Quelle: Polizeidirektion Görlitz


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