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Polizei/tok

Enkeltrick scheitert in letzter Sekunde

Zwei Frauen aus Oßling und Cunewalde haben in den vergangenen Tagen buchstäblich in letzter Sekunde eine Betrugsmasche erkannt und so ihr Erspartes gerettet.

Die 79-jährige Oßlingerin erhielt am Donnerstag vergangener Woche einen Anruf einer vermeintlichen Verkehrspolizistin aus Polen. Demnach habe ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht und einen polnischen Staatsbürger lebensgefährlich verletzt. Sie könne eine Inhaftierung ihrer Angehörigen durch eine Kaution von 70.000 Euro abwenden. Die Seniorin kratzte all ihre Reserven zusammen und stieg in ein bisher unbekanntes Fahrzeug, was vor ihrem Haus wartete und fuhr mit diesem nach Breslau. Während der Fahrt bekam die Rentnerin Zweifel. Der Taxifahrer telefonierte oft. Als die Dame das Wort Enkeltrick sagte, übergab der Fahrer ihr das Telefon. Am anderen Ende der Leitung erklang die Stimme der „Polizistin“, welche offenbar erbost über diese Bemerkung war. Anschließend lies der vermutliche falsche Taxifahrer die Seniorin an einem Parkplatz außerhalb von Breslau aus dem Fahrzeug. Die vermeintliche Polizistin erschien offenbar nicht. Die Oßlingerin fuhr mit ihrem Hab und Gut wieder nach Hause. Bei einer 53-Jährigen aus Cunewalde meldete sich am Montagvormittag ein angeblicher Polizist aus Deutschland. Der Mann schilderte denselben Sachverhalt, wonach die Tochter einen polnischen Radfahrer tot gefahren habe und eine Kaution in Höhe von 70.000 Euro fällig sei. Der Richter sei auch mit 23.000 Euro einverstanden. Die Frau hob das Geld ab und fuhr mit dem Taxi nach Görlitz. Ständig rief der vermeintliche Polizist an, hielt die Frau in der Leitung und gab neue Instruktionen. Die Cunewalderin sollte vom Görlitzer Stadtpark nach Polen laufen, er würde dort warten und mit ihr das Geld zu Gericht bringen. Die Frau wurde misstrauisch. Während einer Telefonpause rief sie ihre Tochter an, welche unversehrt zu Hause war. Die Dame lief daraufhin mit ihrem Geld zurück nach Deutschland und informierte die Polizei. In beiden Fällen ermittelt die Kriminalpolizei wegen des versuchten Betruges. Die unbekannten Täter sind geschult und wenden psychologische Tricks an, um ihre Opfer einzuschüchtern, in der Leitung zu halten und Kontaktaufnahmen mit anderen zu verhindern. Die beiden Frauen bewiesen einen klaren Kopf und stellten das Verhalten und Gesagte der Anrufer in Frage. So zogen sie rechtzeitig die Notbremse und entgingen einem hohen Vermögensschaden. Die Polizei warnt vor den verschiedenen Betrugsmaschen. Gehen Sie auf keine derartigen Geldforderungen oder angebliche Gewinnversprechen ein. Seien Sie wachsam und rückversichern Sie sich bei Ihren Familienmitgliedern oder Freunden.


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