Mit Vertretern der ausführenden Baufirmen vollzogen OB Torsten Ruban-Zeh (3.v.l.), der designierte Landrat Udo Witschas (3.v.r.) und AWO-Chef Marcus Beier (2.v.r.) den symbolischen Spatenstich für das neue Pflegewohnheim.
Bild: Katrin Demczenko
Was lange währt, wird endlich gut. Schon 2013 wollte die AWO Lausitz ihr Pflegewohnheim in der Schill-Straße durch einen Neubau ersetzen. Das alte Haus ist baulich nicht mehr zeitgemäß und die Anforderungen an die Pflege seien gestiegen, sagte Marcus Beier, Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Lausitz und der AWO Lausitz Pflege- und Betreuungs- gGmbH, Anfang Juli zum Baustart für das Gebäude.
Die ersten Planungen mussten wegen drei neuer Pflegestärkungsgesetze der Bundesregierung mehrmals angepasst werden. Außerdem hat die AWO bis 2019 das neue Medicare-Zentrum in der Müntzer-Straße zur Stärkung ambulanter Pflegeformen gebaut. Dann ist die Corona-Pandemie der Umsetzung des Vorhabens »AWO Lausitz – Gepflegt wohnen« in die Parade gefahren.
Nun erfolgte in der Heinrich-Mann-Straße gegenüber dem Lausitzer Seenland Klinikum der erste Spatenstich für das moderne Haus mit 49 Pflegebetten in den unteren Etagen und 20 großzügigen Servicewohnungen für pflegebedürftige Menschen und ihre Partner im dritten und vierten Stockwerk, erzählt Marcus Beier. Sie können hinzubuchen, was sie an Pflegeleistungen brauchen.
Im Gebäude wird es auch »Zukunftstechnologien für ein gelingendes Altern« wie eine digitale Visite geben. Dabei steht die Pflegefachkraft mit dem Tablet bei dem pflegebedürftigen Menschen und der Arzt wird aus dem Lausitzer Seenland Klinikum per Videochat zugeschaltet, erklärt der AWO-Chef. Rund zehn Millionen Euro fließen in das Großprojekt. Ein Dank gehe an die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die die Finanzierung übernimmt.
Der Noch-Beigeordnete des Landkreises Bautzen und designierte Landrat Udo Witschas sprach vor dem Spatenstich über die Bevölkerungsentwicklung im nächsten Jahrzehnt. Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen werde wachsen, der Landkreis brauche deshalb bis zu 1.000 zusätzliche, vollstationäre Pflegeplätze. 700 neue Pflegefachkräfte müssen sich um diese Senioren kümmern, wohingegen 800 heute noch in der Pflege beschäftigte Menschen in diesem Zeitraum in Rente gehen. Diese große Aufgabe muss also angegangen werden.
Kinder der AWO-Kita »Spielparadies« verschönerten den ersten Spatenstich mit ihrem Gesang, ehe auf der Baustelle Heinrich-Mann-Straße Firmen aus der Region mit der Arbeit begannen. In vier Wochen soll bereits das Kellergeschoss erkennbar sein, schaut Marcus Beier in die nähere Zukunft. Anschließend rückt der Kran von der Nachbarbaustelle des Hauses »Smarte Art des Wohnens« der Wohnungsgenossenschaft LebensRäume einige Meter weiter und im nächsten Jahr ist die Einweihung des neuen Pflegeheims geplant.
»Wir wollen hier etwas schaffen, was es in Hoyerswerda noch nicht gibt«, sagt Marcus Beier. Und der ehemalige AWO-Geschäftsführer und heutige Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh erweitert: Zwischen Hoyerswerda, Dresden und Cottbus schaffe die AWO Lausitz ein Haus mit Vorzeigecharakter.
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