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Sandro Paufler

Darum hilft eine Kita dem Strukturwandel

Viel Kritik gab es, weil die Kohle-Millionen für Kindergärten und Altenpflegeeinrichtungen verwendet werden. Warum eine Kita für den Strukturwandel gut ist, erklärt der Bürgermeister von Cunewalde, Thomas Martolock.
Bürgermeister Thomas Martolock bekommt für seine Gemeinde einen Teil der Kohle-Millionen und bringt deutliche Gründe hervor, warum die Investition in sein Projekt gut für den Strukturwandel ist. Foto: spa

Bürgermeister Thomas Martolock bekommt für seine Gemeinde einen Teil der Kohle-Millionen und bringt deutliche Gründe hervor, warum die Investition in sein Projekt gut für den Strukturwandel ist. Foto: spa

Was hat eigentlich eine neue Kindertageseinrichtung oder eine Tagespflege mit dem Strukturwandel zu tun? Sehr viel, behauptet Cunewaldes Bürgermeister Thomas Martolock. 3,5 Mio. Euro für die Gemeinde Denn vor kurzem gab es grünes Licht vom Regionalen Begleitausschuss, der unter anderem in Cunewalde den Ausbau der Kindertageseinrichtung und einer Tagespflege vorsieht – kombiniert in einem Gebäude. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro. Wenn der Gebäudekomplex im Jahr 2023 einmal fertig sein sollte, werden dort 30 Krippenkinderplätze und 16 Tagespflegeplätze zur Verfügung stehen. Einen lebenswerten Raum für die Menschen zu schaffen Dem Regionalen Begleitausschuss geht es vordergründig darum, weiche Standortfaktoren zu schaffen und den Menschen einen lebenswerten Raum zu bieten. Denn ein zentrales Problem ist der Arbeitskräftemangel in der Region. Daher müsse die Ansiedlung der Menschen fokussiert werden, heißt es von Bernd Lange, Landrat des Landkreis Görlitz und Mitglied im Regionalen Begleitausschuss. Cunewalde durchlebte bereits einen Strukturwandel Die Gemeinde Cunewalde kennt sich mit dem Strukturwandel aus. Bis in die 1990er Jahre haben 2.000 Männer und Frauen in den Motorenwerken Cunewalde gearbeitet – bis das Unternehmen abgewickelt wurde. Dank sinnvoller Förderungen konnte eine einheimische Wirtschaftsstruktur wieder aufgebaut werden. Mehrere spezialisierte Firmen, die insbesondere in der Mess-, Prüf- und Regeltechnik sowie dem Maschinenbau tätig sind, haben sich in Cunewalde angesiedelt und pflegen Geschäftsbeziehungen zu den Kraftwerksbetreibern in Boxberg und Schwarze Pumpe. Strukturwandel betrifft eben nicht nur die Tagebaugebiete, sondern die Region als Ganzes. Wie Bürgermeister Thomas Martolock betont, habe sich die Gemeinde im touristischen Bereich weiterentwickelt. Cunewalde ist im Landkreis Bautzen noch der einzige zertifizierte staatlich anerkannte Erholungsort. Eine touristische Verflechtung mit dem Oberlausitzer Bergland und dem Lausitzer Seenland wird ausdrücklich angestrebt. Außerdem hat sich die Kommune als attraktiver Arbeits- und Wohnort entwickelt. Diese Vorzüge locken junge Familien an. Optimale Lösung gefunden für Jung und Alt Im Zuge des demographischen Wandels müssen aber auch die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung bedient werden. Eine kombinierte Kinderkrippe und Altentagespflege ist daher die optimale Lösung, um den Aufschwung in der Gemeinde Cunewalde voranzutreiben und im gleichen Atemzug einen besseren Lebensraum in der Region im Sinne des Strukturwandels zu schaffen, findet Thomas Martolock.


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