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Sascha Hache

Bautzener Marktvolk kann hoffen

Im „Laut gedacht“ vom 21. Oktober (siehe Link neben diesem Text) wurde über einen eventuellen Umzug des Bautzener Wochenmarktes sinniert. Jetzt kommt schneller als gedacht Bewegung in die Angelegenheit.
Bei Wind und Wetter bietet Michael Ubl seine Waren auf dem Bautzener Wochenmarkt an und und hat für jeden Kunden ein freundliches Wort oder Lächeln parat. Foto: Hache

Bei Wind und Wetter bietet Michael Ubl seine Waren auf dem Bautzener Wochenmarkt an und und hat für jeden Kunden ein freundliches Wort oder Lächeln parat. Foto: Hache

Michael Ubl ist seit 14 Jahren als Händler von Obst und Gemüse auf dem  Bautzener Wochenmarkt vertreten. Bis zu einem im April erfolgten Umzug nach Bautzen fuhr er drei Mal in der Woche von Cottbus aus in die Spreestadt, „da der Grünmarkt ein absolutes Kleinod gewesen ist. Sonnabends kamen zum Beispiel Kunden extra aus Dresden oder Görlitz auf unserem Markt einkaufen“. Dies ist aber mittlerweile Geschichte.  Gründe dafür gibt es laut Michael Ubl viele: „Die Laufwege der Kunden haben sich durch Kornmarkt-Center und -Haus verändert, die Parkplatzsituation ist eine Katastrophe und viele Kunden sind einfach älter geworden. Die haben es schwer, mit einem Rollator oder Rollstuhl über das Pflaster auf dem Markt fahren“. Auch deshalb wollten die Händler bereits vor acht Jahren auf die so genannte „Kornmarkt-Platte“ ziehen. Der Stadtrat verweigerte diesem Ansinnen seine Zustimmung. Als damaliger Initiator suchte jetzt Michael Ubl als Sprecher der verbliebenen Händler das Gespräch mit Oberbürgermeister Alexander Ahrens. Der macht den Marktleuten zumindest Hoffnung. „Ich setze mich dafür ein, dass zumindest der Gemischtmarkt am Donnerstag ab Frühjahr nächsten Jahres am Reichenturm stattfinden wird. Wir brauchen einen lebendigen Markt mit regionalen Händlern für eine attraktive Innenstadt. Ich befürworte ebenfalls eine Überarbeitung der Marktsatzung mit gleichzeitiger Senkung der Standgebühren, um den Markt für Händler wieder attraktiver zu machen“, so der OB auf WochenKurier-Nachfrage.

Leserbrief

„Lasst die Händler selbst entscheiden“
Dieter Kunath aus Bautzen zum „Laut gedacht“ vom 21. Oktober, bei dem ein Umzug des Bautzener Wochenmarktes auf die Kornmarkt-Platte angedacht wurde.

Als treuer WochenKurier-Leser lese ich natürlich immer das „Laut gedacht“.Der Text vom 21. Oktober hat mich besonders angesprochen, da ich seit vielen Jahren selbst Händler bin. Bautzen ist eigentlich von Natur aus eine Handelsstadt und will es sicher auch für die nächsten Jahrzehnte bleiben. Man will sogar ein Qualitätssiegel für die Stadt erwerben, um auch im unmittelbaren Umfeld dieses Symbol stolz nach außen zu tragen.
Dass der Bürgermeister nichts gegen diese Veränderung des scheinbar für die Händler besseren Standortes hat, ist positiv zu werten. Doch was höre ich da im Hintergrund von den auch vom (Markt-)Volk gewählten Stadträten? Lasst doch bitte um Himmelswillen auch mal die Händler, natürlich auch die Stationären, selbst entscheiden, was für sie das Beste ist.
Warum muss in unserer Gesellschaft meistens der Metzger – ich sage bewusst nicht Fleischer – entscheiden, was der Bäcker machen sollte. Das kann und wird nie zum Erfolg führen.

Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich des Verfassers. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe – bitte mit Anschrift und Telefonnummer – gekürzt zu veröffentlichen. Die E-Mail-Adresse lautet:  SaschaHache@dwk-verlag.de


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