

Sein Vater Helmut brachte ihm die Liebe zum Handball nahe. Er war damals in der Gründungsmannschaft der Jugend. Als Begründer der Handballtradition in Naundorf/Großenhain gilt Willi Felgner. Mit weiteren Jugendlichen beschloss er im Mai 1929 im »Turnverein 1900 e.V. Naundorf« eine eigene Handballmannschaft aufzustellen. Damals wurde Handball noch im Freien auf Rasen gespielt. Den Rasenplatz in Naundorf gibt es heute nicht mehr. 1964 wich er dem heutigen Rollsportstadion. Bis 1970 wurde in Großenhain Feldhandball gespielt. Danach fanden Punktspiele nur noch unter dem Hallendach statt. In Großenhain konnte erstmals am 11. Februar 1951 Hallenhandball gespielt werden und zwar in der Turnhalle der Pestalozzi-Schule. Seit Juli 2000 bietet die Rödertalhalle Trainings- und Wettkampfbedingungen. Helmut Mammitzsch hat bereits als junger Spieler eine Schiedsrichterausbildung absolviert und 1933 sein erstes Spiel geleitet. Diese Tradition lebt in der Familie weiter fort. Bernd Mammitzsch hat bis zu seinen 64. Lebensjahr als Schiedsrichter auf der »Platte« gestanden, wie der Handballer sagt. Sohn Steffen spielte ebenfalls viele Jahre aktiv Handball und war als Schiedsrichter bis zur Verbandsliga im Einsatz. Inzwischen wächst mit Eleonor (D-Jugend) die vierte Handballgeneration in der Familie Mammitzsch heran. Bereits um 1948 hatte Großenhain eine Frauenmannschaft. Genügend Frauen zusammenzubekommen war all die Jahre nicht einfach. Umso erfreulicher, dass aber in der Saison 2019/20 wieder ein Frauenteam am Ligaspielbetrieb teilnehmen wird. Den größten sportlichen Erfolg feierten die Großenhainer Handballer 1953 mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den DDR-Meisterschaften der A-Jugend. Die Blütezeit des Großenhainer Handballs war von 1960 bis 1970. In dieser Zeit gewannen sie drei Vizemeistertitel auf dem Großfeld, vier Vizemeistertitel in der Halle und einen Bezirksmeistertitel in der Hall 1968/69. Dann wurde es ruhiger. Das änderte sich ab 1997. Damals luden die Großenhainer Handballer Dieter Gress, Tilo Hönicke und Günter Köster zum Schnuppertraining ein, um den Jüngsten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten. Der Ansturm war groß. Dank des Engagements vieler ehrenamtlicher Übungsleiter hat sich der Handball in der Röderstadt wieder toll entwickelt. 2003 haben sich die Handballer einvernehmlich von Motor Großenhain getrennt und den Handballclub Großenhain gegründet. Rund 330 Mitglieder zählt der Verein heute. Aktuell spielen männliche und weibliche Teams von A- bis E-Jugend, sowie ein gemischtes Team der F-Jugend und die Männermannschaft der SG Zabbeltitz/ Großenhain im Ligabetrieb. Seit 1999 gibt es die Kindergartenhandballgruppe, in der die Jüngsten spielerisch an den Sport herangeführt werden. Einige Spieler, die das Handball-ABC in Großenhain lernten, haben den Sprung in Bundesliga-Teams geschafft, so Jonas Hönicke (Dessau/Roßlauer HV), Lucas Krzikalla (SC DHfK Leipzig) und Sebastian Gress (HC Elbflorenz). »Das sind auch die Idole unseres Nachwuchses«, erzählt Übungsleiter Günter Köster. Viele Großenhainer Handballer verfolgen regelmäßig die Heimspiele der Bundesligavereine von Sebastian Gress und Lucas Krzikalla in Dresden und Leipzig. Ende Januar konnten sie »ihren« Lucas bei einem Freundschaftsspiel des SC DHfK Leipzig gegen den ukrainischen Champions-League-Vertreter Motor Zaporozhye in der heimischen Rödertalhalle als Auftakt für das diesjährige Jubiläumsjahr erleben. Dieser runde Geburtstag wird am 25. August mit der ganzen Großenhainer Handballfamilie gefeiert. www.hc-grossenhain.de