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Dynamo-Mitglieder vergraulen Geschäftsführer

Sachsen. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

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Bild: Privat

Was war denn vorige Woche bei unseren Profisport-Vereinen los? Eine solch geballte Personal-Rotation hatte es zuvor in Dresden noch nie gegeben. Die Eislöwen trennten sich von Coach Andreas Brockmann. Bei den Elbflorenz-Handballern wurde der Trainer-Wechsel von Rico Göde zu André Haber im Sommer bekanntgegeben, wobei Göde dann zum Sportdirektor aufsteigt. Die überraschendste Ankündigung gab es allerdings bei Dynamo: Der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend verlässt am Jahresende die Schwarz-Gelben.

Er hatte seinen Job erst vor gut einem Jahr angetreten und die Hoffnungen bei den Schwarz-Gelben waren riesig. Immerhin hatte Wehlend den VfL Osnabrück in schwarze Zahlen geführt, die auch deshalb während seiner Amtszeit aufgestiegen waren. Und: Wehlend war seit langem wieder einmal ein Chef, der in Dresden geboren wurde und der bei seinem ersten Auftritt von Hansi Kreische und Co. schwärmte, denen er als kleiner Junge zugejubelt hatte.

Doch seine Jubelstimmung Jahrzehnte später bei Dynamo erhielt häufig empfindliche Dämpfer. Wehlend beklagte immer wieder die Struktur im Verein, die eine Entwicklung zu einem Spitzenklub unmöglich machten. Wirtschaftlich notwendige Entscheidungen würden durch Ehrenamtler und nicht zuletzt durch einige Dutzend Dynamo-Mitglieder verlangsamt, beschränkt oder verhindert. Ob nun Kampf gegen Windmühlen oder Stillstand – auf beides hat Wehlend keine Lust mehr. Sehr schade für die SGD.


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