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Dany Dawid

Kupferabbau in Spremberg

In den vergangenen Jahren ist es um die Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL), die östlich von Spremberg die Errichtung eines Kupferbergwerkes zur Gewinnung von Kupfererz plant, still geworden. Allerdings stoppte das Vorhaben nicht, sondern lief im Hintergrund weiter.
Aufgrund positiver Rahmenbedingungen geht der Prozess, hin zur Kupfergewinnung, nun einen Schritt weiter. Foto: pixabay

Aufgrund positiver Rahmenbedingungen geht der Prozess, hin zur Kupfergewinnung, nun einen Schritt weiter. Foto: pixabay

»Als Trägerin der Planung stellt die KSL derzeit die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren für die Planung »Kupferbergwerk Spremberg« zusammen«, berichtet das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und erklärt weiter: »Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand sollen die Unterlagen seitens der KSL im Juni 2022 der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung (GL) vorgelegt werden.« Die Unterlagen werden dann seitens der GL auf Vollständigkeit geprüft. Wenn die Unterlagen vollständig vorliegen, wird das Raumordnungsverfahren eingeleitet. »In diesem Verfahren geht es darum, zu schauen, inwieweit das Vorhaben mit den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und der Landesplanung übereinstimmt. Es umfasst vor allem ökonomische und ökologische Aspekte, wie beispielsweise die Zusammenhänge von Luft, Wasser und Boden«, sagt Blas Urioste, Leiter des Projektes Raumordnungsverfahren und Handlungsbevollmächtigter der KSL, deren Sitz in Washington D.C. ist. »Das Projekt wurde im Jahr 2014 nicht, wie oft angenommen, gestoppt, sondern lief lediglich auf Sparflamme. Das Projekt wurde weiterhin aus den USA verfolgt und auch Investitionen liefen weiter«, so Blas Urioste. Da jetzt das Ende des Raumordnungsprozesses in Sicht ist, möchte die KSL zu diesem Teil der Vorbereitung auch wieder sichtbarer sein und hat deshalb im September erneut ein Büro in der Spremberger Innenstadt bezogen. »Der Marktpreis von Kupfer hat sich zudem gut entwickelt, die Perspektiven sind also positiv. Wir sehen dazu in Deutschland eine interessante Wahrnehmungsverschiebung hinsichtlich der Notwendigkeit eigene Rohstoffe zu haben«, erklärt Blas Urioste. 130 Millionen Tonnen Kupfererz lagern um Spremberg. Daraus könnten 1,6 Millionen Tonnen Kupfermetall gewonnen werden. »Wann mit dem Abbau begonnen werden kann, ist noch unklar. Wir haben festgestellt, dass die Prozesse langsamer laufen, als wir uns vorgestellt haben«, so Blas Urioste. In den kommenden Jahren stehen u.a. weitere Erkundungen, Gutachten und, wissenschaftliche Studien an.

»Beim 3. Mal wird es klappen«

»Wir haben nie den Kontakt zu KSL aufgegeben, sondern sind immer im Gespräch geblieben, aus gutem Grund. Für die Stadt und für mich als Bürgermeisterin sind die Informationen nicht so neu, auch den politischen Raum habe ich über die Gespräche mit KSL informiert. Der Abbau der Kupferlagerstätte unter Spremberg ist eine große Chance aber auch eine große Herausforderung. Ich kann berichten, dass die Fragen, die die Bürger haben, durch die Verwaltung bereits an KSL herangetragen wurden. Insbesondere die Themen Wasser und Setzungen stehen dabei im Vordergrund. Der technische Fortschritt macht heute Vieles möglich, was in den 1970 er Jahren und auch zu Beginn der 2000er Jahre noch nicht vorstellbar war. Eine große Chance für Spremberg, für Jahrzehnte eine gute wirtschaftliche und damit finanzielle Basis für unsere Entwicklung zu haben. Es wird uns einen Schub geben«, betont Christine Herntier. Laut der Planung von vor 10 Jahren sollen im Zusammenhang mit dem Kupferabbau etwa 900 direkte Arbeitsplätze in der Region entstehen. Bisher hat die KSL 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro) ausgegeben. Über eine Milliarde Euro wird das Lausitzer Kuper-Projekt insgesamt kosten.


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