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Was feiern wir Weihnachten eigentlich?

Am 24. Dezember ist Heiligabend, das Fest der Liebe und der Familie. Pfarrer Frank Bahr aus der Kirchengemeinde Großräschen gibt einen Einblick, was wir Weihnachten feiern. Wie er sagt, ist das Weihnachtsfest in der Kirche entstanden als das Fest der Geburt von Jesus. „Weihnachten ist also eine Geburtstagsfeier.“
Pfarrer Frank Bahr. Foto: Franziska Dorn

Pfarrer Frank Bahr. Foto: Franziska Dorn

Die Bilder von Weihnachten sind die Hirten auf dem Feld, denen die Engel die Geburt von Jesus verkündet und Gottes Lob singen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden. Darum gehören Engel, Hirten und Schafe zu Weihachten. Jesus wird in der Bibel  Sohn Gottes genannt, aber von einer Menschlichen Mutter geboren, darum haben wir Maria, die Mutter des Herren in unserem Weihnachtsfest. Maria, schwanger mit Jesus, und ihr Verlobter Joseph waren auf der Reise und hatten keine Herberge gefunden, und so wird ein Stall zur Szene für Weihnachten. Ochs und Esel sind aus der alten Prophezeiung von Jesaja (Kapitel 1) in die Weihnachtsdarstellungen gekommen.  Daher kommt in manchen Gegenden auch die Sitte, die Tieren zu Weihnachten eine Extraportion Futter zu geben. Jesus, Maria und Joseph werden die Heilige Familie genannt; darum ist Weihnachten vor allem Familienfest; und auch in betrieblichen Weihnachtsfeiern soll es ja ein bisschen familiär zugehen. Eine Geschichte in der Bibel erzählt von Weisen Männern, die wohl Astronomen waren und einem Stern gefolgt sind, der sie zu dem Ort von Jesu Geburt führte, der Stern von Bethlehem. Die Männer brachten kostbare Geschenke zu Jesus, Gold Weihrauch und Myrrhe. Daher kommt die Sitte, zu Weihnachten einander  zu beschenken. Die kirchliche Tradtition hat die Weisen mit der Verheißung verbunden, dass alle Könige der Erde zu dem Herrn kommen werden. Auf alten Bildern repräsentieren die drei Könige die drei damals bekannten Erdteile.  Darum ist regelmäßig einer schwarz, welche Darstellung als Ehrung gemeint ist! Manche erzählen davon, dass der Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Diese Sitte hat wohl seinen Ursprung in der Legende von Heiligen Nikolaus. Der war ein Bischof in Myra und hat heimlich dem Vater von drei jungen Frauen Geld gegeben um die Familie vor Unglück zu bewahren. Der Legende nach hat er das Gold durchs Fenster geworfen, um nicht gesehen zu werden. Heimliches Schenken in manchen Weihnachtsfeiern hat also auch guten traditionellen Grund. Bedürftigen vom eigenen Wohlstand abzugeben, ohne Dank dafür zu erwarten hat so auch einen guten Grund in der Weihnachtstradition. Kirchliche Lehre über Weihnachten sagt:  Jesus wird in der Bibel Sohn Davids genannt, also Nachfahre des ersten jüdischen Königs.  Jesus wird in der alten Königsstadt Bethlehem geboten.  Jetzt soll Jesus das zerstörte Königreich wieder aufbauen, aber nicht mit staatlicher Gewalt, sondern in den Herzen der Menschen. Die Bibel bezeugt, dass Gott Jesus als Propheten geschickt hat um Gottes Wort zu verkünden, ja noch mehr Jesus ist selber Gottes Wort in menschliche Gestalt, also Gott selber. Gottes Sohn ist als Mensch unter uns Menschen geboren. Er kennt unser Leben und Leiden und kann uns  darum mit seiner Fürsprache – als Priester – vor Gott vertreten. (Pfarrer Frank Bahr)


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