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Peter Aswendt

Senftenberger Heimatverein macht Geschichte erlebbar

Wenn es um die Historie rund um Senftenberg geht, ist der Verein für Heimatpflege 1909 der Ansprechpartner. Zunächst führt die Jahreszahl 1909 etwas in die Irre, denn der von Hans-Peter Rößiger gegründete Verein wurde 1992 in das Vereinsregister aufgenommen: „Wir verstehen uns als Nachfolger des gleichnamigen Vereins, der von 1909 bis 1945 bestand“, klärt Hans-Peter Rößiger auf.
Der Vorstand des Vereins für Heimatpflege Senftenberg präsentiert den 140 Seiten starken Heimatkalender Kippensand 2020, der in allen Buchhandlungen der Region und zu den Vereinsabenden in der Wendischen Kirche zu kaufen ist (vo.li.na.re.): André Nickel (Schatzmeister), Steffen Kober, Hans-Peter Rößiger (Vorsitzender), Anja Schöne, Falk Peschel (Vize-Vorsitzender) und Götz Wendt. Auf dem Foto fehlt Vorstandsmitglied Walter Karge. Foto: Peter Aswendt

Der Vorstand des Vereins für Heimatpflege Senftenberg präsentiert den 140 Seiten starken Heimatkalender Kippensand 2020, der in allen Buchhandlungen der Region und zu den Vereinsabenden in der Wendischen Kirche zu kaufen ist (vo.li.na.re.): André Nickel (Schatzmeister), Steffen Kober, Hans-Peter Rößiger (Vorsitzender), Anja Schöne, Falk Peschel (Vize-Vorsitzender) und Götz Wendt. Auf dem Foto fehlt Vorstandsmitglied Walter Karge. Foto: Peter Aswendt

Mit der Gründung Anfang der 1990er Jahre begann aber auch eine Odyssee durch verschieden Räumlichkeiten. Es war sozusagen ein Heimatverein ohne Heimat. Dieser unbefriedigende Zustand hemmte den Verein auch in seiner Arbeit. Trotzdem lies Vorstandschef Rößiger die Arbeit nicht ganz im Sand der Kippen verlaufen und so kam es zum Beispiel im Oktober 2001 zu einem lange vorbereiteten Projekt, denn es wurde die Postsäule auf dem Markt in Senftenberg wieder zu Leben erweckt. Heute ist der Wegweiser aus alten Zeiten ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher der Stadt Senftenberg. Aktive Geschichtspflege Mit dem Einzug des Heimatvereins in den kleinen Saal der Wendischen Kirche stabilisierte sich die Arbeit der Historiker aus Leidenschaft. Heute zählt der Heimatverein 36 Mitglieder und kann auf ein attraktives Programm und aktive Geschichtspflege rund um Senftenberg verweisen. Vorträge über bekannte Persönlichkeiten des Ortes oder die beliebte „Lange Kurzfilmnacht“ locken immer wieder Gäste in die Wendische Kirche. Mit der beeindruckenden Kalenderreihe „Kippensand“ führt der Verein eine Tradition fort, die bereits in den späten 1950er Jahren begeisterte und durch den lokalen Verleger Rolf Radochla weitergeführt wurde. Die dritte Auflage des Heimatkalenders wurde erfolgreich am 7. November präsentiert. Eine schöne Tradition ist ebenfalls die „Lange Kurzfilmnacht“, die gemeinsam mit den Videofilmern Senftenberg durchgeführt wird. Wer kurze Filme, die lange nachwirken, noch in diesem Jahr genießen möchte, der sollte sich den 21. Dezember rot im Kalender anstreichen, denn dann wird der kleine Saal in der Wendischen Kirche wieder zum Kinosaal. Ringwall-Modell wiederherstellen Auch die vereinsübergreifende Arbeit wird bei den Senftenberger Heimatpflegern großgeschrieben. So ist die Ortsgruppe der Domowina seit Ende des Jahres 2017 Mitglied im Verein für Heimatpflege-1909 e.V. Senftenberg ist. Gemeinsam werden Veranstaltungen zur sorbisch-wendischen Kultur durchgeführt, was schon zu sehr viel Besucherinteresse geführt hat. Besonders Highlight im vergangenen Jahr war der Vortrag von Dr. Peter Schurmann, vom Sorbischen Institut Cottbus, über die beiden Bezeichnungen „Sorben“ und „Wenden“. Natürlich sind die Vereinsmitglieder ständig auf der Suche nach historischen Ereignissen, Zeitzeugen oder arbeiten an der Wiederherstellung historischer Plätze oder Einrichtungen. In diesem Jahr widmete sich der Verein der Aufbereitung der Sportgeschichte Senftenbergs. Ein spannender Abend mit der Olympiasiegerin aus Senftenberg, Christina Lathan-Brehmer, lockte viele Zuhörer. Die Wiederherstellung des alten Ringwall-Modelles um Laugkfeld steht für 2020 auf der Agenda des Vereins. Auch der Darstellung der Geschichte der Holzröhrenleitung, die schon im 16. Jahrhundert in Senftenberg erwähnt wurde, wird seitens des Heimatvereins große Aufmerksamkeit geschenkt. Offen für neue Mitglieder Für neue Mitglieder ist der Senftenberger Heimatverein immer offen: „Jeder der sich aktiv mit einbringen möchte, um das Kulturgut seiner Heimat zu erhalten, ist bei uns herzlich willkommen“, bestätigt Vereinschef Hans-Peter Rößiger. Immer donnerstags von 16 Uhr bis 18 Uhr treffen sich die ambitionierten Freizeithistoriker im Bürgerhaus Wendische Kirche, in Senftenberg, Baderstraße 10, im kleinen Saal, im ersten Obergeschoss.


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