„Hauptamt stärkt Ehrenamt“ in der Lausitz
Ehrenamtliches Engagement soll unbürokratischer und ansprechender werden. Dieses Ziel verfolgt das bundesweite Modellprojekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“, welches das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag (DLT) im Januar 2020 startet. 18 Landkreise wurden als Modellregion ausgewählt – OSL ist einer davon. Jetzt übergab Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Beisein von Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, in Berlin die entsprechenden Zuwendungsbescheide an die Teilnehmer. Sozialdezernent Alexander Erbert nahm diesen für OSL entgegen. Welche Strukturen bewähren sich? Bis Dezember 2022 wird in den Modellregionen modellhaft erprobt, wie Strukturen gezielt aufgebaut und verbessert werden können, um das Ehrenamt zu stärken. Konkret soll untersucht werden, welche Organisationsformen und -strukturen sich unter unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen bewähren, um Engagierte bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zum Beispiel durch Information, Beratung, Qualifizierung und Vernetzung zu unterstützen. Schwerpunkte können beispielsweise Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung für Vereine, die Einbindung älterer Menschen in das Ehrenamt oder die Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung des Ehrenamtes sein. „Praxis-Leitfaden“ erstellen Aus den gewonnenen Erkenntnissen erarbeiten die Verbundbeteiligten unter Federführung des DLT und im ständigen Austausch einen sogenannten „Praxis-Leitfaden“. Dieser soll allgemeine Grundlagen guter, gewinnbringender Ehrenamtsarbeit zusammentragen und so anderen Landkreisen Hilfestellung bei der Stärkung ihres Ehrenamts geben. Die Erfahrungen und Erkenntnisse werden zudem auf der Ebene des BMEL in die Politikgestaltung des Themenfeldes „Ehrenamt“ einfließen. Für die Teilnahme am Modellprojekt bekundeten bundesweit 58 Landkreise Interesse, 18 von ihnen setzten sich im Ergebnis eines zweistufigen Auswahlverfahrens durch. Die ausgewählten Landkreise erhalten im Rahmen des Projektes für drei Jahre bis zu 150.000 Euro pro Jahr aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung. Ehrenamt in OSL wird profitieren OSL erhält über die nächsten drei Jahre verteilt eine Zuwendung von 385.000 Euro. Mit dem Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent stehen in dem Projekt 423.500 Euro zur Verfügung.
„Mit dem Geld werden unter anderem zwei Personalstellen in der Kreisverwaltung geschaffen, deren Inhaber sich ausschließlich mit dem Modellprojekt befassen. Die öffentlichen Ausschreibungen werden zeitnah auf den Weg gebracht“, stellt Alexander Erbert in Aussicht.Von dem Projektteam sollen eine Reihe von Maßnahmen realisiert werden, die beispielsweise konkrete Bedarfe definieren oder der Nachwuchsgewinnung und stärkeren Vernetzung der Akteure dienen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Strukturwandel und demografische Entwicklung.
„Es ist eine Auszeichnung für OSL, als einer von deutschlandweit 18 Landkreisen an dem Projekt mitwirken zu dürfen. Neben Themen wie dem Strukturwandel, der Digitalisierung, der Fachkräftesicherung und der Nahversorgung kommt dem ehrenamtlichen Engagement insbesondere im ländlichen Raum eine große Bedeutung zu. Es ist extrem wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein funktionierendes Vereinsleben und ehrenamtliche Angebote sind zudem ein wichtiger Standort- und Bleibefaktor. Gleichzeitig steht das Ehrenamt vor großen Herausforderungen. Hier müssen und wollen wir anknüpfen“, machte Erbert die Bedeutung der Teilnahme von OSL am Projekt deutlich.In Brandenburg nimmt neben Oberspreewald-Lausitz auch der Landkreis Uckermark teil. Zu den weiteren Modellregionen zählen die Landkreise Ahrweiler, Bodenseekreis, Burgenlandkreis, Emsland, Erzgebirgskreis, Euskirchen, Göttingen, Höxter, Ludwigslust-Parchim, Regensburg, Rendsburg-Eckernförde, St. Wendel, Trier-Saarburg, Vorpommern-Greifwald, Waldeck-Frankenberg und Weimarer-Land.