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Wasserentnahme im Spreewald eingeschränkt

Der Landkreis Dahme-Spreewald schränkt Entnahme aus Oberflächengewässer für Eigentümer- und Anliegergebrauch befristet ein.
Foto: fotolia.com

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Durch eine Allgemeinverfügung des Landkreises Dahme-Spreewald als untere Wasserbehörde wird eine befristete Einschränkung des Eigentümer- und Anliegergebrauchs und von wasserrechtlich erlaubten Entnahmen aus Oberflächengewässern verfügt. Wie Heidrun Schaaf, Pressesprecherin des Landkreises Dahme-Spreewald, informiert, ist danach die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern mittels Pumpvorrichtung in der Zeit von 6 Uhr bis 21 Uhr untersagt. Diese Untersagung erstrecke sich auf die Gemeinde Märkische Heide, das Amt Unterspreewald und das Amt Lieberose/Oberspreewald sowie die Stadt Lübben. Niederschlag unter dem Durchschnitt „Die anhaltend warme und trockene Wetterlage seit Anfang April diesen Jahres hat in den Fließgewässern des Spreewaldes zu sehr geringen Durchflüssen geführt. So lagen die Tagestemperaturen seit Anfang April bis in den September hinein fast immer deutlich über dem Durchschnitt. Auch der in diesem Jahr bisher gefallene Niederschlag liegt nach wie vor erheblich unter dem Durchschnitt“, berichtet Schaaf. Seit Wochen sei somit eine Niedrigwassersituation zu verzeichnen. Schaaf: „Der Begriff ist etwas irreführend, da ja das Wasser in den meisten Wasserläufen und Seen im Spreesystem und insbesondere im Spreewald über Wehr- und Stauanlagen zurückgestaut wird. Aber es vermindern sich die Durchflüsse durch die Wasserläufe und Seen. Zum Teil steht das Wasser dann praktisch. Eine Reihe von kleineren Zuflüssen zur Spree und Dahme sowie verschiedene Grabensysteme sind bereits fast oder ganz trocken gefallen.“ Nutzbare Speicher erschöpft Ein wichtiger Messpegel, welcher den Abfluss der Spree aus dem Spreewald in Richtung Berlin misst, sei der Pegel in Leibsch. Mindestabflüsse bei Niedrigwasser würden hier bei etwa zwei bis drei Kubikmeter pro Sekunde liegen. Mit der Einspeisung von Wasser in das Spreesystem aus den sächsischen Talsperren und der Talsperre Spremberg, der Einleitung von Wasser aus den LMBV Speicherbecken Lohsa II und Bärwalde konnte laut Schaaf zumindest in der Spree eine Niedrigwasseraufhöhung bewirkt werden. Nun seien jedoch die nutzbaren Speicher erschöpft. Keine Entspannung in Sicht „Eine Entspannung der Situation durch einsetzende Niederschläge ist auch jetzt im September nicht zu erwarten, wenngleich die Temperaturen wieder niedriger werden und die tägliche Sonnenscheindauer abnimmt. Die andauernde Trockenheit hat bereits dazu geführt, dass die Anlieger der Fließe daraus verstärkt Wasser entnehmen, um die Gärten zu bewässern. Neben der starken Verdunstung aus den Gewässern und aus den im Spreewald typischen Feuchtgebieten infolge der anhaltend hohen Temperaturen ist die Entnahme von Bewässerungswasser einer der Gründe für die Wasserprobleme“, berichtet Heidrun Schaaf. Die Allgemeinverfügung werde in ähnlicher Form im Bereich der Spree in den Landkreisen Oberspreewald Lausitz, Spree-Neiße und der Stadt Cottbus erlassen.


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