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Cottbuser Innenstadt bald autofrei?

Bereits seit 2018 wird ein Mobilitätskonzept für die Cottbuser Altstadt erarbeitet. Ziel ist es, eine nachhaltige und CO2-arme Mobilität für Einwohner und Gäste der Altstadt zu erstellen und zügig umzusetzen.
Ein zukünftiger Blick in die Marktstraße Richtung Lindenpforte. Höhere Aufenthaltsqualitäten und mehr Platz für Außengastronomie könnten hier durch verkehrsberuhigte Bereiche entstehen. Grafik: Julian Schloddarick / Stadt Cottbus

Ein zukünftiger Blick in die Marktstraße Richtung Lindenpforte. Höhere Aufenthaltsqualitäten und mehr Platz für Außengastronomie könnten hier durch verkehrsberuhigte Bereiche entstehen. Grafik: Julian Schloddarick / Stadt Cottbus

Im Auftrag der Stadt wurden zur Konzepterstellung bereits Bewohner und Gäste der Cottbuser Altstadt zu ihrem Mobilitätsverhalten, den Defiziten und Verbesserungswünschen im Straßenverkehr befragt. Schon nach ersten Rückmeldungen wurde deutlich, dass die zahlreichen Interessen nicht ganz so einfach zu vereinbaren sein werden. Die Bewohner der Altstadt wünschen sich ein ruhiges Wohnumfeld, Unternehmer, Gewerbetreibende und Händler wollen, dass ihre Kunden möglichst unkompliziert und schnell zu ihnen kommen können. Gastronomen wünschen sich für ihre Gäste eine gemütliche und entspannte Atmosphäre. Besucher der Altstadt erwarten dagegen eine aktive und attraktive Innenstadt, inklusive Fahrradverleih und Servicestationen. Ideen gibt es viele  »Klar ist nun inzwischen allen, dass nicht jede Idee erfüllt und umgesetzt werden kann und so mancher Wunsch sicher auf der Stecke bleiben wird«, berichtet Markus Liebig von der HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH, die zur Entwicklung des Mobilitätskonzepts von der Stadt Cottbus beauftragt wurde. Liebig betont: »Nach den Bestandsanalysen und bisherigen Bürgerbeteiligungen haben wir ein überwiegend konstruktives und positives Feedback erhalten und wurden in unserem Vorhaben bestärkt. Auch die Unternehmen wurden seitens der Stadt angeschrieben. Die Teilnehmerzahl hierbei war jedoch nicht so groß, wie wir uns das gewünscht hätten.« Pläne gibt es indes schon einige. So soll die Marktstraße beispielsweise als erweiterter Fußgängerbereich umgestaltet werden. Die bisherigen Pkw-Stellplätze sollen durch Fahrradbügel ersetzt werden. Für Händler und Gastronomen wäre das ein Vorteil. Auch die Fläche vor den Restaurants könnte besser genutzt werden, beispielsweise für mehr Außengastronomie. Weiterhin sollen Fahrradstraßen entstehen und Parkhäuser errichtet werden, die gleichbleibenden Parkraum gewährleisten oder erhöhen. »Die Bezeichnung »autofrei« trifft es dennoch nicht genau, denn die Innenstadt wird nicht grundsätzlich für den Verkehr gesperrt. Der Lieferverkehr wird weiterhin überall fahren können, wie derzeit in der Spremberger Straße«, so Markus Liebig und weiter: »Ziel des Konzeptes ist es, den Durchgangsverkehr rauszunehmen, eine große Verkehrssicherheit zu gewährleisten und somit Stück für Stück die Altstadt lebenswerter zu machen.« Das Konzept wird aus etwa 200 Einzelmaßnahmen bestehen, die in unterschiedlichen Zeiträumen umgesetzt werden sollen. Bis März wird nun eine weitere Überarbeitung erfolgen. Nach Abstimmung mit den Interessenvertretern und Trägern soll das Konzept dann schließlich in den politischen Prozess gehen. Gefördert wird das Konzept durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). INFO: Der Stand des Konzeptes kann unter www.cottbus.de eingesehen werden. Hinweise können bis zum 31. Januar an verkehrsplanung@cottbus.de geschickt oder im Rathaus Neumarkt 5 sowie im Technischen Rathaus Karl-Marx-Str. 67 abgegeben werden.


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