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140 Werke zu „Strukturen im Wandel“

Acht Schwarz-Weiß-Fotografien von Jürgen Matschie fallen in der neuen Gruppenausstellung im Cottbuser Landesmuseum für Moderne Kunst besonders auf. Sie dokumentieren in anschaulicher Weise, wie das Niederlausitzer Dorf Klein Lieskow von 1985 bis 1992 dem Tagebau Cottbus-Nord weichen musste.
Aus der Fotoserie „Klein Lieskow“ von Jürgen Matschie. Foto: BLMK

Aus der Fotoserie „Klein Lieskow“ von Jürgen Matschie. Foto: BLMK

Über 200 zumeist sorbisch/wendisch sprechende Einwohner verloren damals ihre Heimat und wurden umgesiedelt. Der große Kohlebagger des Bautzener Fotokünstlers wirkt dabei wie ein drohendes Ungeheuer. Hier trauriger Abriss eines ganzen Dorfes und dort aber der optimistische Aufbau des Kraftwerkes Jänschwalde. „Thomas Kläber und Dieter Zimmermann zeigen dazu ihre Arbeiten, die damals im Rahmen von Pleinairs entstanden sind“, teilte Museumssprecherin Franziska Schultze mit. Über 35 Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich in einer außergewöhnlichen Gruppenausstellung  im Dieselkraftwerk am Cottbuser Amtsteich mit dem Thema „Strukturen im Wandel. Die Zukunft hat schon begonnen – Vom Leben in Industrielandschaften“. Gezeigt werden über 140 Werke, darunter 50 Grafiken, 30 Gemälde und 50 Fotografien sowie vier Videos, ein Künstlerbuch und sieben Installationen und Plastiken. Zu den Ausstellern gehören unter anderen Lea Grundig, Günther Friedrich, Peggy Buth und Eberhard Göschel sowie Regina Maria Möller, Fritz Tröger und Toni Wolter. „Die Ausstellung ist eine Einladung, sich mit den eigenen Wahrnehmungen der durch die Industrialisierung Brandenburgs geprägten Landschaft auseinanderzusetzen“, sagte die BLMK-Sprecherin. Der Titel der von der Euroregion Spree-Neiße-Bober aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Schau geht auf ein Buch des Schriftstellers Dieter Liebig zurück. Es beschäftigt sich mit Orten, die der Ausweitung von Braunkohlerevieren in der Lausitz weichen mussten und deren Sozialstrukturen. Die Ausstellung ist bis zum 5. Dezember zu sehen. Noch bis zum 21. November werden außerdem die Personalausstellung von Rolf Lindemann „Poesie des Alltags“ und die Werkreihe „Echo Tektur“ von Sven Gatter im Cottbuser Landesmuseum gezeigt. (kay)


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