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Stabile Geschäftslage mit Verlierern

Die IHK-Konjunkturumfrage für Südbrandenburg zeigt auf der einen Seite gute Geschäfte und auf der anderen Seite eine angespannte Lage.
Das Baugewerbe kämpft zunehmend mit Problemen bei der Materialbeschaffung sowie mit steigenden Preisen für Rohstoffe. Foto: Pixabay/Capri23auto

Das Baugewerbe kämpft zunehmend mit Problemen bei der Materialbeschaffung sowie mit steigenden Preisen für Rohstoffe. Foto: Pixabay/Capri23auto

Die anhaltende Pandemie hat laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus eine spürbare Erholung der Gesamtwirtschaft in Südbrandenburg verhindert. Dennoch habe sich das Geschäftsklima gegenüber Jahresbeginn leicht verbessert. 80 Prozent der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus befragten Unternehmen hätten ihre Geschäftslage mit gutbezeihungsweise befriedigend bewertet. »Dabei verläuft die Entwicklung innerhalb der Branchen konträr. Während in Industriebereichen wie Nahrungsmittelwirtschaft, Verkehr oder Lagerei gute Geschäfte zu verzeichnen sind, ist die Lage im Gastgewerbe und im stationären Handel stark angespannt«, berichtet Janine Mahler aus der IHK Cottbus Für die kommenden Monate würden zwei Drittel der Unternehmen mit einem gleichbleibenden beziehungsweise verbesserten Geschäftsverlauf rechnen. Der Blick in die Zukunft sei jedoch in allen Branchen von hoher Unsicherheit geprägt.

Steigende Preise für Energie und Rohstoffe

»Industrie und Baugewerbe, die Stützen der Wirtschaft in der aktuellen Krise, haben ihre Erwartungen nach unten korrigiert. Beide Branchen kämpfen zunehmend mit Problemen bei der Materialbeschaffung, im Zuliefererbereich sowie mit steigenden Preisen für Energie und Rohstoffe«, zeigt sich IHK-Hauptgeschäftsführer Marcus Tolle besorgt. 13 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe und neun Prozent im Handel würden sich von einer Insolvenz bedroht sehen. »Natürlich tut sich mit sinkenden Inzidenzen, einer höheren Impfquote und anstehenden Lockerungen endlich ein Lichtblick auf. Das Bangen um die Existenzen für Tourismusbetriebe und Einzelhändler bleibt jedoch solange keine langfristige Planbarkeit für ihre Geschäftstätigkeit zurückkehrt. Eigenkapital ist aufgebraucht, Nerven liegen blank und der Graben zwischen den laufenden und lahmgelegten Branchen wird immer größer. Der Unmut ist deutlich spürbar, dass die Krise vorwiegend auf ihren Schultern lastet«, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Marcus Tolle.

Investitions- und Beschäftigungspläne

Trotz der anhaltend schwierigen und unsicheren Lage plane ein Drittel der Unternehmen vor allem im Handel, bei den Dienstleistern und in der Industrie mehr Investitionen, zum Beispiel in der Ersatzbeschaffung, für Rationalisierungsmaßnahmen und Produktinnovationen. Sie hoffen auf einen Aufschwung. Zudem versucht die Mehrheit der Unternehmen ihren Personalstand zu halten. 20 Prozent der Industrieunternehmen zum Beispiel würden Neueinstellungen planen. Als größte Hemmnisse würden sich für Südbrandenburger Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen darstellen gefolgt von enormen Steigerungen bei den Energie- und Rohstoffpreisen, einer sinkenden Inlandsnachfrage und dem Fachkräftemangel. »Die Unternehmen kritisieren das Ungleichgewicht zwischen staatlichen Forderungen und ausbleibender Unterstützung sowie die hohe Bürokratie. Die Hälfte der Unternehmen wünscht sich eine schnellere und unbürokratischere Abwicklung von Fördermitteln«, sagt Marcus Tolle. Eine ausführliche Auswertung für alle Branchen und Regionen für den Kammerbezirk sind abrufbar unter: www.cottbus.ihk.de/konjunkturumfrage-suedbrandenburg


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