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Es darf auch ruhig mal ausgefallen sein

7. Kulinarischen Wochen laden bis 15. November in die Sächsische Schweiz ein
Karsten und Philipp Haufe (v.re.) haben auch Judith Fichtner von ihrer ausgefallenen Kreation überzeugt.

Karsten und Philipp Haufe (v.re.) haben auch Judith Fichtner von ihrer ausgefallenen Kreation überzeugt.

Als 2009 im aktiv-Sporthotel die 1. Kulinarischen Wochen in der Sächsischen Schweiz eröffnet wurden, war dies der Startschuss für die kulinarische Vermarktung der Region. Haben Sie schon mal Schokoladenblutwurst mit Apfelragout gegessen? Nein? Sollten Sie aber.  Wenn Sie Glück haben, werden Sie damit im Gasthof zum Erbgericht in Heeselicht überrascht. „Ich wollte einfach was Neues probieren. Die Blutwurst stellen wir selbst her. In kleinen Scheiben mit Schokoladenstreusel paniert, wird sie knusprig ausgebacken und sofort serviert. Als Gruß aus der Küche kam das bei den Gästen gut an, auch wenn es ausgefallen ist", verrät Koch Philipp Haufe, der mit seinem Vater und Chef des Erbgerichts zur Eröffnung der Kulinarischen Wochen am Showkochen teilnahm. Auch aus anderen Häusern – 25 Restaurants und 19 Lieferanten beteiligen sich diesmal – waren Köche oder Kochazubis in den „Sächsischen Hof" in Berggießhübel gekommen, um ihre Gaumenkitzler vorzustellen. Da gab es Sauerbraten vom Rotwild, ein Forellensüppchen, gebratene Karpfenfilets und leckere Desserts mit Ziegenfrischkäse. Ein Eldorado für Gourmets. Und doch sind die Kulinarischen Wochen mehr als nur ein Schlemmerfest.  „Unser Ziel ist es immer gewesen, damit die Saison zu verlängern und den Besuchern die Sächsische Schweiz nicht nur als Wanderparadies, sondern auch kulinarisch zu empfehlen", unterstreicht die Dehoga-Vorsitzende Judith Fichtner. Die teilnehmenden Restaurants bieten bis 15. November mindestens drei typisch sächsische Gerichte mit ausgewiesenen Produkten aus der Region an. „Wir wollen mit unseren Genusswochen auch die Zusammenarbeit zwischen regionalen Erzeugern und Gastronomen fördern. Denn nur so lässt sich die Region auch über Sachsen hinaus als Ganzes vermarkten", ist Dehoga-Geschäftsführer Gunter Claus überzeugt. Das Konzept scheint aufzugehen, der Zuspruch und die Akzeptanz für diese Ini-tiative wächst. Das wurde auch auf der Grünen Woche in Berlin deutlich, wo die Dehoga mit dem Tourismusverband gemeinsam unter dem Motto „Hochgenuss aus der Sächsischen Schweiz warb". Des Lobes voll für diese Initiative ist auch das Sächsische Landwirtschaftsministerium. „Regionalität ist derzeit in aller Munde. Aber es darf nicht so viel geredet werden. Es muss mehr passieren, wie in der Sächsischen Schweiz", hebt Dr. Angelika Tietz vom Landwirtschaftsministerium hervor, die das Projekt jahrelang begleitet. Das Portal für regionale Produkte „Gutes von hier", (www.gutes-von-hier.org), das im Landkreis aufgebaut wurde, ist Vorreiter in Sachsen. Sachsenweit soll eine solche Vermarktungsplattform erst im nächsten Jahr zur Verfügung stehen. (caw)


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