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André Schramm

Am Dorfpranger

Fotos stellen öffentlich den Verfall von Denkmälern in Cunnersdorf zur Schau. Der Absender ist unbekannt, der Adressat ist es nicht.

 Eine etwas ungewöhnliche Ausstellung ist derzeit nahe der Bushaltestelle am Erbgericht in Cunnersdorf zu sehen. Dort erzählen historische und aktuelle Fotos vom »bedauerlichen Zustand« (Zitat) einiger bedeutender Gebäude in der Gemeinde. Kritisiert wird insbesondere, dass es sich um Kulturdenkmäler handelt, die zunehmend verfallen. Genannt werden u.a. der »Friesenhof«, das »Kreß´sche Gut« und das »Cunnersdorfer Heimatmuseum«. Die Objekte befinden sich allesamt im Besitz ein und derselben Firma.   »Um den Zustand der Gebäude ist es tatsächlich nicht gut bestellt«, erklärte Ortsvorsteher Donald Winter auf Nachfrage.  Vereinzelt würden die Grundstücke zur Viehhaltung genutzt, hin und wieder würden auch die Hecken gestutzt. An der Bausubstanz selbst  passiere nichts, erzählt Winter weiter. Über den Urheber der Schau kann auch er nur spekulieren: »Ich denke,  jemand aus dem Ort hat die Nase voll davon, wie alles zerfällt«, so der CDU-Mann.  Ursula Engeln von der Varietas GmbH (Eigentümerin der Objekte) kennt den Aushang und findet die öffentliche Kritik nicht nur ungerechtfertigt, sondern eine regelrechte Frechheit. »Derjenige, der das angebracht hat, sollte sich sachkundig machen und nicht so ein Unsinn in die Welt setzen«, sagte sie gegenüber WochenKurier. Neid, so erzählt sie weiter, sei in Cunnersdorf leider sehr stark ausgeprägt. Ursula Engeln ist sich sicher, dass eigentlich eine Genehmigung notwendig ist, um derlei Tafeln im öffentlichen Raum zu bestücken.


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