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Mariella Kaden

Sachsen impft – im Bus!

Junge Leute in Sachsen können sich ab sofort impfen lassen – in einem Bus. Die Resonanz zum Auftakt in Pirna-Copitz war eher verhalten.
Sozialministerin Barbara Klepsch beim Auftakt zur Impfbus-Tour in Pirna. Foto: Schramm

Sozialministerin Barbara Klepsch beim Auftakt zur Impfbus-Tour in Pirna. Foto: Schramm

In Sachsen war heute zum ersten Mal der sogenannte Impfbus unterwegs. Der allererste Halt: das Berufsschulzentrum in Pirna-Copitz, bei dem Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch Schüler über das Projekt informiert hat. Nach dem zweitägigen Aufenthalt im Landkreis Sächsische Schweiz wird er zu 13 anderen Berufsschulzentren in den Landkreisen Bautzen, Mittelsachsen, Zwickau, Leipziger Land, Görlitz und Meißen fahren. Da es sich erst um ein Modellprojekt handelt, wird es zunächst zwei Monate dauern. Warum macht der Bus ausgerechnet an Berufsschulen halt? "Der Großteil dieser Altersgruppe hat kaum Kontakt zum Arzt, obwohl junge und gesunde Menschen sehr häufig die Überträger für Krankheiten sind, ohne selbst zu erkranken", sagte Heidrun Böhm, Referatsleiterin im Sächsischen Sozialministerium. Ein weiterer Grund ist die Familienplanung, denn man sollte über das Impfen aufgeklärt und sich über den eigenen Impfstatus bewusst sein, bevor man eine Familie gründet. Was bietet der Impfbus? Im Impfbus können sich sowohl Schüler als auch Lehrer über Infektionen und Impfungen informieren, ihren Impfausweis checken lassen und sich ggf. impfen lassen. Welche Impfstoffe sind vorhanden? Bestückt ist der Bus mit allen gängigen Impfstoffen, die die Sächsische Impfkommission empfiehlt, also gegen Masern, Mumps, Röteln, Diphterie, Polio, Tetanus und Keuchhusten. "Gerade Masern können bleibende Langzeitschäden hervorrufen", sagte Böhm. Die Krankheit sei hochansteckend. "Manchmal genügt schon eine Begegnung im Treppenhaus", erzählt die Referatsleiterin weiter. In Sachsen gab es in diesem Jahr 15 bestätigte Masernfälle. Was wird benötigt? Der Impfausweis und die Krankenversicherungskarte sollten dabei sein. Gibt es Impflücken, so werden diese notiert oder wenn man über 18 Jahre alt ist, direkt vor Ort gefüllt. "Das Impfen dient dem Schutz vor ansteckenden Krankheiten, der Eliminierung von Krankheiten in bestimmten Regionen (Bsp: Polio, die Kinderlähmung) und der Verhinderung von Infektionen. Eine ordentliche Hygiene und ein gesunder Lebensstil sind weitere Maßnahmen, um sich vor Infektionen zu schützen", sagte Böhm. Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch sprach sich in Pirna erneut für die Masern-Impfpflicht auf Bundesebene aus. "Impfen ist nicht nur reine Privatsache", betonte die Ministerin, denn es geht nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um den Schutz der anderen aus dem Umfeld. Die Reaktion der Berufsschüler war verhalten. Lediglich die Azubis der grünen Berufe interessierten sich für die FMSE-Impfung (Zeckenimpfung). Umfrage: www.pei.de
www.impfen-info.de


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