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Großaufgebot in Pirna

In Pirnas historischer Schifftorvorstadt kam es am Dienstag zu einem Großeinsatz. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen Fehlalarm. "Völliger Quatsch", meint der Anrufer. Die Polizei ermittelt nun, wie es dazu gekommen war.
Ein Mann hatte telefonisch einen Brand gemeldet. Daraufhin rückten Einsatzkräfte an. Vor Ort stellte sich heraus, dass es nirgends brennt. Foto: D. Förster

Ein Mann hatte telefonisch einen Brand gemeldet. Daraufhin rückten Einsatzkräfte an. Vor Ort stellte sich heraus, dass es nirgends brennt. Foto: D. Förster

Auslöser für den Einsatz war der Anruf eines Mannes, der kurz vor 11 Uhr die "112" gewählt hatte und bei der Rettungsleitstelle angab, dass "Am Plan" ein Einfamilienhaus, in dem sich noch ein Kind befinde, brennen soll. Sechs Fahrzeuge der Pirnaer Feuerwehr mit insgesamt 21 Brandschützern auch aus Copitz und Graupa, zwei Rettungswagen, ein Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie die Polizei waren wenig später zur Stelle. Auch zwei Rettungsdienst-Besatzungen aus dem ehemaligen Weißeritzkreis waren nach Pirna unterwegs. Vor Ort konnten die Alarmierten weder an der angegebenen Adresse noch in der Umgebung ein Feuer entdecken. Die Einsatzkräfte rückten unverrichteter Dinge wieder ab. "Ein Fehlalarm war das nicht", sagte der Anrufer gegenüber WochenKurier. Er habe von einem 15-Jährigen erfahren, dass dieser von einem Mann bedrängt werde. "Es war nicht das erste Mal, dass der Junge mir davon berichtete", so der Anrufer. Er habe Schlimmeres verhindern wollen und deshalb angerufen. Von einem brennenden Haus habe er nicht gesprochen. "Nach ersten Erkenntnissen hat ein Mann bei der Polizei angerufen und wollte Polizeibeamte am Ort haben. Nachdem die Polizei ihm offenbar nicht schnell genug am Ort erschien, hat er offensichtlich bei der Rettungsleitstelle vom Brand eines Hauses berichtet. Diese Information wurde dem Lagezentrum der Polizei weitergeleitet. Ob sich das so zugetragen hat oder Mitarbeiter der Rettungsleitstelle oder des Lagezentrum die Anrufe missverstanden haben, ist Gegenstand der Ermittlungen", teilte die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage mit. Was der Anrufer im Detail mitgeteilt hat, soll ebenfalls im laufendem Verfahren ermittelt werden, hieß es weiter. Einen Unglücksfall zu melden, wenn es keinen gibt, ist kein Dumme-Jungen-Streich, sondern wird empfindlich geahndet. Den Notruf missbräuchlich zu nutzen, kann abgesehen von den Einsatzkosten teuer werden. Wird der Anrufer ausfindig gemacht, droht ihm bei Anklage, eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.


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