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Fehlen soll es an nichts

Schüler der Diesterweg-Grundschule ziehen in Container um

Schulleiter Rainer Eichler hat sich schon eine „Containerschule“ in Freital angeschaut und weiß so, was die 355 Schüler und 27 Lehrer hier in Pirna erwarten wird.  Die Stadt  lässt nämlich  gegenwärtig den Standort Schillerstraße 38a als Schulcontainerstandort einrichten. Eine mobile Raumeinheit (MRE) wird dort als eine Interimsschule für die Diesterweg-Grundschule installiert, die ab August 2018 komplett saniert wird. Anfang Mai lag erst die Baugenehmigung vor.  „Wenn jetzt schon die Container stehen und die Anschlüsse für die Medien erfolgen, ist das schon eine extrem sportliche Bauzeit. In der 24. Kalenderwoche kam die Zusage der Telekom für die Anbindung. Zumindest die Leerrohre liegen schon“, ist auch   Hans-Jürgen Brandau  Projektleiter der Stadt für den Containerbau optimistisch, denn in der ersten Ferienwoche Anfang Juli soll alles bezugsfertig sein und der Umzug „mit Sack und Pack“  aus der alten Schule beginnen. Die mobile Raumeinheit besteht aus 128 Container-Einzelmodulen. Die Containeranlage wird auf einer Grundfläche von 756 m² in drei Ebenen errichtet. In der MRE wird Platz für 370 Schüler sein, die bis voraussichtlich Februar 2020 dort unterrichtet werden.  Insgesamt stehen 2.400 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. In dem Containerkomplex wird alles vorhanden sein, was zu einer modernen Schule gehört. Schaut man in die Gänge, erinnert alles an übliche Schulkorridore.  Große helle Klassenzimmer, 16 an der Zahl, ein Mehrzweckraum, ein PC-Kabinett, zwei Fachkabinette für den Werkunterricht, zwei Vorbereitungsräume, Lehrerzimmer sowie in jeder Etage die entsprechenden Sanitärräume und diverse Nebenräume beherbergt der neue Schulstandort. Telefon- und Brandmeldeanlage gehören dazu. „Schülern und Lehrern wird es an dem Interimsstandort an nichts fehlen“, ist auch OB Klaus-Peter Hanke überzeugt, der sich mit dem Schulleiter und den Projektverantwortlichen die „neue Schule“ ansah. Eigentlich war dieser Interimsstandort  nicht auf der Agenda der Stadt. Die alte Schule sollte etappenweise saniert werden. Doch dann entpuppte sich der Fußboden im Schulgebäude, das aus den 1960er Jahren stammt, als gefährliche Hinterlassenschaft. Denn aus der Teerpappe, die unter dem Parkett liegt, dünstet Naphthalin aus. Und das ist gesundheitsschädigend. „Dank der Belüftung konnte die Situation zwar etwas entschärft werden, aber um diesen Gestank raus zu bekommen, müssen die Böden rausgerissen werden. Deshalb hat der Stadtrat entschieden, die Schule in einem Zug zu sanieren und sich für den Interimsstandort entschieden“, so der OB. Billig war diese Lösung nicht. Die Baukosten für den Auf- und Abbau der MRE einschließlich Mietkosten für den Zeitraum von zwei Schuljahren sowie den bauvorbereiteten Baumaßnahmen und der Herstellung der Außenanlagen betragen rund 1.9 Millionen Euro. Mit Beginn des neuen Schuljahres finden die Schüler eine intakte Schule mit samt Außenanlagen vor. (caw)


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