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Platz für neues Wohngebiet in Riesas Zentrum

Industriebrache der alten Brauerei weicht für neue Stadtwohnungen »Brauhaussiedlung«.

In Riesa wird derzeit ein neuer Wohnungsbaustandort »Brauhaussiedlung« an der Poppitzer Straße entwickelt. Die Stadträte sprachen sich für das Vorhaben einer neuen Wohnsiedlung aus. Das Gelände der ehemaligen Ursteinquelle zwischen der Poppitzer Straße und der Brauhausstraße in Riesa wurde bereits vor längerer Zeit von dem inzwischen verstorbenen Städteplaner Friedrich Spengelin entwickelt. Nach den damals festgelegten Grundsätzen und Planungsideen hat die Planungsgruppe Jung, Thies, Wunder (ABG Consulting) die Planung jetzt aktualisiert und ergänzt. Diese hat sich, wie in dem ursprünglichen Konzept von Friedrich Spengelin, weiterhin an der Brauhausstraße als Grundlinie orientiert und die Häuser Richtung Süden ausgerichtet. Lediglich dort, wo man durch Drehung einen weiteren Blick in die Landschaft erhält, wurden die künftigen Häuser anders positioniert. Eine weitere Strukturierung erfolgt durch den befahrbaren Rundweg und die ebenfalls parallel zur Brauhausstraße angeordneten Wohnwege, die die Zugänge zu den einzelnen Stadthäusern bieten. Da in Riesa insbesondere auch ein Wunsch nach Einzel-, Doppel und Reihenhäusern besteht wurde für das Plangebiet eine verdichtete Bauweise gewählt. Es entstehen fünf Einzelhäuser, zehn Doppelhäuser, drei Stadthausgruppen und Mehrfamilienhäuser entlang der Poppitzer Straße. Die Pkw-Stellplätze werden an den Rand der Bebauung gelegt. Es entstehen ca. 56 Stellplätze an der Brauhausstraße und Poppitzer Straße. Pro Wohneinheit sind 1,5 Stellplätze vorgesehen. Weitere Stellplätze ca. zehn wären bei Bedarf im Erdgeschossbereich des dreigeschossigen Atriumhauses zur Poppitzer Straße denkbar. E-Ladesäulen sind im Plan enthalten. Dem Planer schwebt auch die Schaffung von gemeinsam nutzbaren Räumen vor: So könnte es einen Sportraum, einen Raum zur Kinderbetreuung oder ein Treffpunkt mit einem Café geben. Die Erschließung der Häuser erfolgt durch den auch für die Feuerwehr befahrbaren Rundweg um die mittlere Gebäudegruppe sowie durch die Wohnwege, die als wasserdurchlässige Splittwege ausgeführt werden sollen. Familiengerecht Um eine ruhige Zentrumswohnlage zu erzeugen, soll die Rundstraße als Spielstraße ausgebildet werden. Zur Unterstützung des, auch durch die Zentrumslage begünstigten, Radfahrverkehrs werden Fahrradgaragen als Sammelgaragen integriert. Auf eine Verbindung der Rundstraße zur Poppitzer Straße soll verzichtet werden, um Durchgangsverkehr zu vermeiden. Umweltgerecht Neben den Grünflächen im Rundwegrandbereich und den als »grünes Zimmer« zu verstehenden kleineren Gärten und Atriumhöfe sollen die mittleren Gebäude einen Dachgarten erhalten, der zur Begrenzung große Pflanzwannen aus Holz bekommen soll. Diese Pflanzwannen bilden durch die Tiefe und Höhe einen Sichtschutz für die darunterliegenden Nachbargärten. Die Wannen können die Bewohner mit Büschen, Sträuchern und Blumen als Ziergarten gestalten oder sich Nutzgärten für Obst und Gemüse anlegen (urban gardening). Zur Vorbereitung wurden auf dem teilweise vor über 100 Jahren für die ehemalige Brauerei aufgeschütteten Gelände umfangreiche Bodenuntersuchungen durchgeführt. Bodenbelastungen oder Grundwasserbelastungen ergaben sich daraus nicht. Der Brunnen der ehemaligen Brauerei ist noch funktionsfähig und soll eine gute Wasserqualität bieten. Energiesparend Die Ausrichtung der Häuser Richtung Süden fängt Sonnenlicht und Wärme ein und reduziert so den Energiebedarf. Die Gebäude erhalten eine hochwertige Wärmedämmung und Dreifachverglasungen. Solarkollektoren für eine Wassererwärmung sowie Fotovoltaikanlagen sind möglich. Für die Beheizung ist ein zentrales Blockheizwerk vorgesehen. Als Erinnerung an die Geschichte des altes Brauereigeländes soll zumindest die historische Wetterfahne einen neuen Platz auf dem Gelände erhalten. 


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