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Sechs Mängel pro Tag

Seit Mitte Juli bietet die Stadt Görlitz mit dem Mängelmelder einen neuen Online-Service für Bürger. Nach 100 Tagen App wurde nun ein erstes Fazit gezogen.
Mängelmelder auf dem Smartphone: In den ersten 100 Tagen gingen 621 Meldungen per App ein. Foto: Keil

Mängelmelder auf dem Smartphone: In den ersten 100 Tagen gingen 621 Meldungen per App ein. Foto: Keil

Lob, Kritik und Hinweise an alle Ämter der Stadtverwaltung Görlitz können seit Juli online gemeldet werden. Dank der App „Mängelmelder“ ist es auch möglich, den Bearbeitungsstand der Hinweise bis zur Behebung zu verfolgen. Das Programm ergänzt das Angebot der Stadt, per Anruf, vor Ort in der Verwaltung oder per Post Hinweise zu geben. In den ersten 100 Tagen nach Inbetriebnahme des Services sind 621 Meldungen von Bürgern an die Stadtverwaltung eingegangen. Das entspricht seit dem 19. Juli rund sechs Meldungen pro Tag. Besonders häufig gibt es illegale Müllablagerungen und Verunreinigungen mit 289 Meldungen – also etwa drei pro Tag. Mit Abstand folgen dann Meldungen über Schäden an Straßen, Wegen und Plätzen (85 Meldungen), 59 Hinweise zur Straßenbeleuchtung und 188 weitere Mängelmelder-Meldungen, die sich auf 14 andere Kategorien verteilen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt derzeit rund 8 Tage innerhalb der Stadtverwaltung.

Illegal abgelagerter Müll Kostet Jährlich knapp 10.000 Euro

Die zuständige Leiterin des Amtes für öffentliche Ordnung, Silvia Queck-Hänel, zu den gehäuft auftretenden Verunreinigungen durch abgestellten Unrat im Stadtgebiet: „In vielen Fällen wird es die Angst vor zu hohen Entsorgungskosten sein, die Menschen dazu bewegt, ihren Müll im öffentlichen Raum wegzuwerfen. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass Verursacher ihren Müll gerade deswegen im öffentlichen Raum lassen, weil es ja irgendwann irgendjemand aufräumt.“ Entweder tun das engagierte Bürger oder aber die Entsorgung läuft über die öffentliche Hand. Dabei sind der Stadt 2018 Kosten in Höhe von 7.686 Euro entstanden. 2017 wurden 8.575 aufgewendet, 2016 waren es 9.321 Euro. „Es ist bitter, dass die Stadt jährlich knapp 10.000 Euro aus Steuergeldern aufbringen muss, um illegal abgelegten Müll zu entsorgen“, sagt die Amtsleiterin. Wer seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Mit bis zu 1.000 Euro wird zum Beispiel die nicht vorschriftsmäßige Entsorgung der Hinterlassenschaften des Hundes geahndet. Denn es gibt in Görlitz genügend Angebote: Um die Straßen, Wege und Plätze von Hundekot freizuhalten, besitzt die Stadt ein dichtes Netz öffentlicher Papierkörbe. Weiterhin werden an neuralgischen Punkten Hundekotbeutelspender sowie -toiletten vorgehalten. Das System hat seinen Preis. Am Ende stehen jährlich knapp 90.000 Euro Kosten für die Leerung der öffentlichen Abfallbehälter (rund 600) und Wertstoffcontainer mit fast 50 Tonnen pro Jahr. Umso ärgerlicher ist es, wenn trotzdem Müll illegal entsorgt wird. Deshalb drohen dann Geldbußen bis zu 100.000 Euro. Amtsleiterin Silvia Queck-Hänel: „Ich wünsche mir, dass die Menschen sensibel mit dem Thema der umweltgerechten Müllentsorgung umgehen – denn eine saubere Stadt steht für hohe Lebensqualität.“ 

Informationen zur Entsorgung

Für die legale und kostengünstige Entsorgung gibt es viele Möglichkeiten – über die das Amt für Ordnung und Sicherheit auch gerne informiert. So ist die Entsorgung von Sperrmüll und Elektronikschrott für jeden Görlitzer Haushalt zweimal im Jahr kostenfrei über die Sperrmüllkarte aus dem Abfallkalender oder über das Onlineformular der Entsorgungsgesellschaft Görlitz-Löbau-Zittau mbH (EGLZ mbH) unter http://aw.landkreis.gr/.


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