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Fahrplanwechsel wird verschoben

Ende August sollte sich der Busfahrplan im Süden des Landkreises Görlitz ändern. Doch der Kreis verschiebt den Fahrplanwechsel. Das könnte sich auch auf den Norden auswirken.
Der Wechsel des Busfahrplans sollte eigentlich am 23. August kommen, wurde aber auf 1. Januar 2021 verschoben. Foto: Pixabay

Der Wechsel des Busfahrplans sollte eigentlich am 23. August kommen, wurde aber auf 1. Januar 2021 verschoben. Foto: Pixabay

Eigentlich sollte im August alles besser werden. Die Kreisverwaltung wollte im Süden des Kreises mit Fahrplanwechsel inklusive geänderter Linienführung den ÖPNV verbessern. Mehr Busse mit engerer Taktung und eine bessere Anpassung an die Ankunfts- und Abfahrtszeiten im Zugverkehr heißt das Ziel. Doch jetzt wird die Notbremse gezogen. Statt am 23. August kommt der Wechsel erst am 1. Januar 2021. Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist Kritik aus den Gemeinden an den Plänen des Kreises. Die kam beispielsweise aus Oybin, Großschönau und Ebersbach-Neugersdorf, wo man durch den neuen Fahrplan Verschlechterungen durch weniger bediente oder gleich ganz gestrichene Linien für den eigenen Ort sah. Auch beim Thema Schulbeginn gab es Diskussionen, denn durch die neuen Zeiten musste teilweise auch der Schulstart verschoben werden. „Es gibt noch Diskussionsbedarf mit den Gemeinden“, räumt Landrat Bernd Lange ein. Das habe auch damit zu tun, dass die Kommunikation zwischen Kreis und Bürgermeistern nicht optimal lief. Hier räumt der Kreis Fehler ein. Man habe bei der ersten Vorstellung der Pläne im September nicht klar genug kommuniziert, dass sich die Gemeinden am Planungsprozess beteiligen und eigene Vorschläge machen sollen. Einige Probleme, die teilweise erst in den vergangenen Wochen aufkamen, hätte man so schon viel früher angehen können.  Andererseits vermisste man auch Engagement. Bei der zweiten Informationsveranstaltung zum neuen Busplan, die durch Corona als Web-Konferenz durchgeführt wurde, sei nur die Hälfte der Bürgermeister dabei gewesen. Löbaus Bürgermeister Dietmar Buchholz hatte an der Videokonferenz teilgenommen. „Dort hat er die Probleme benannt und wir haben eine Lösung gefunden“, sagt Lange. Teilweise scheiterte die Kommunikation auch an ganz simplen Dingen. Ein Fax des Kreises kam wegen einer falschen Faxnummer nicht im Gymnasium Seifhennersdorf an. Folglich gab es auch längere Zeit keine Rückmeldung.

Gespräche mit KVG und LASuV

Ein weiteres Problem kam Mitte Mai auf. Da meldete sich die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck (KVG) beim Landkreis und merkte an, dass sie die zusätzlichen Plus- und Taktbuslinien am Wochenende nicht aus eigener Kraft abdecken kann. Auch hier gibt es also weiteren Gesprächsbedarf.  Das Gilt auch für die Abstimmungen mit dem Sächsisches Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV). Das Landesamt hat als Genehmigungsbehörde von der Landkreisverwaltung umfangreichere Unterlagen sowie detailliertere Begründungen für einzelne Linienführungen und vermeintliche Angebotsverschlechterungen eingefordert. Man müsse nachweisen, dass bei einer Verschlechterung, also beispielsweise einer gestrichenen Linie, die Vorteile, die an anderer Stelle entstehen, überwiegen. Hier will der Landkreis nochmals das Gespräch suchen um sicherzustellen, dass der am Ende entstehende Fahrplan genehmigungsfähig ist. Die Verzögerung beim Fahrplanwechsel im Süden könnte sich auch auf den Norden des Kreises auswirken. Denn auch hier soll es den Fahrplanwechsel mit der neuen Linienführung und der engeren Taktung geben. Die Planungen dafür sollten im August 2020 beginnen, so dass im August 2021 der Fahrplanwechsel kommen kann. Doch da jetzt weiter am Plan für den südlichen Teil des Landkreises gearbeitet werden muss, könnten die Planungen für den Norden eventuell länger dauern und sich der Fahrplanwechsel auch hier verschieben.


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