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Die Igel sind los

Herbstzeit ist Igelzeit. Die Vierbeiner sind momentan besonders aktiv. Die wenigsten sind aber auf menschliche Hilfe angewiesen.
Igeljungtier. Foto: zoo-goerlitz, C. Hammer

Igeljungtier. Foto: zoo-goerlitz, C. Hammer

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Für die Igel wird es Zeit sich auf den kommenden Winter vorzubereiten. Bis zum Dauerfrost bedeutet dies: Futtern was das Zeug hält. Die Tiere müssen sich einen Energievorrat anlegen, von dem sie während des Winterschlafs zehren können. Aus dem Grund sind die stacheligen Vierbeiner derzeit besonders aktiv, was viele besorgte Tierfreunde annehmen lässt, die Tiere wären krank oder unterernährt und bedürften menschlicher Hilfe. Das ist allerdings in den wenigsten Fällen notwendig. Darauf macht der Tierpark Görlitz aktuell aufmerksam. Selbst junge Igel im Alter zwischen drei und vier Wochen verlassen oft tagsüber für kurze Zeit das Nest. Sie finden allein zurück und benötigen keine Hilfe. Die Fortpflanzungszeit der Igel liegt zwischen Mai und August, das bedeutet, dass es ganz normal ist, bis in den späten Herbst hinein noch kleinen Stachelträgern zu begegnen. Es ist nicht nur verboten geschützte Arten, zu denen auch der Igel zählt, aus der Natur zu entnehmen. Es bedeutet auch sehr viel Stress für das Tier. Stress, den man vermeiden kann. Um Igeln zu helfen, bietet man den stacheligen Gesellen Versteckmöglichkeiten in Form von großen, geschützten Laubhaufen, oder isolierten Holzkisten im Garten an. Der Verzicht auf den Einsatz von Insektiziden und etwas Zufutter in Form von handelsüblichem Igelfutter, Katzenfeuchtfutter, Ei oder angebratenem Hackfleisch ermöglicht es den Tieren in ihrem Territorium zu verbleiben. Ein wichtiger Punkt, denn gute Igelterritorien sind meist belegt. Das bedeutet, dass die im Frühjahr in vermeintlich idealem Igel-Lebensraum wieder ausgewilderten Stachelträger dazu gezwungen werden, zu wandern. Bei den vielen Straßen kann das oft den Tod bedeuten. Wichtig: Auf keinen Fall darf Igeln Milch angeboten werden. Diese führt zu lebensbedrohlichen Durchfällen. Bei offensichtlich kranken oder verletzten Tieren oder bei Fragen zum Thema hilft die Wildtierauffangstation des Naturschutz- Tierparks Görlitz unter der Nummer 0160/90954800 natürlich gern. Weitere umfangreiche Informationen zum Thema Igel gibt es auch unter www.pro-igel.de.


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