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Jannis Simons/mlh

»Wir wollen nicht nur fürs Aktenregal arbeiten«

Frank Lehmann ist seit 2015 Bürgermeister von Lauta. Die Stadt mit ihren vier Ortsteilen bildet mit ihren Heidelandschaften das »Grüne Tor zum Lausitzer Seenland«. Der Bürgermeister sieht noch viel Entwicklungspotential für Lauta und die Lausitz.
Frank Lehmann ist seit 2015 Bürgermeister in Lauta. Foto: PR

Frank Lehmann ist seit 2015 Bürgermeister in Lauta. Foto: PR

Lauta liegt im Norden des Landkreises Bautzen und ist Mitglied in der Lausitzrunde. Die Lausitzrunde ist ein kommunales Bündnis, das sich als Bindeglied zwischen den Menschen vor Ort und allen Akteuren im Strukturwandel sieht.

»Es ist wichtig eine starke einheitliche Stimme für die Lausitz zu haben«, meint Frank Lehmann und ergänzt: »Wir haben eine Herkulesaufgabe zu stemmen. Dafür ist es notwendig, immer wieder mit unseren Forderungen und Lösungsansätzen bei der Landes- und Bundespolitik gehört zu werden.«

Frank Lehmann lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in Lauta, das erst seit 1965 Stadtrecht besitzt. Auch schon davor war die Gemeinde Lauta lange Zeit als Industriestandort durch ein Aluminiumwerk und ein Kraftwerk geprägt.
In der benachbarten Gemeinde Laubusch, heute Ortsteil der Stadt, bestimmten der Tagebau und eine Brikettfabrik das Geschehen. Heute gilt Lauta als das »Grüne Tor zum Lausitzer Seenland« und verfügt über zwei architektonisch einzigartige Gartenstädte.

»Es braucht Akzeptanz«

Für einen erfolgreichen Strukturwandel bedarf es laut Lehmann unbürokratischen und pragmatischen Handelns im gesamten Fördermittelprozedere. »Wir wollen nicht nur fürs Aktenregal arbeiten. Die Menschen sollen verstehen, was wir tun. Es braucht Akzeptanz.« Mit dem Strukturstärkungsgesetz, das im letzten Jahr vom Bundestag nicht zuletzt durch das Drängen der Lausitzrunde beschlossen wurde, sieht der Lautaer Bürgermeister einen guten Anfang. Die Stadt habe bisher aber noch keinen konkreten Projektantrag bei den entsprechenden Institutionen gestellt. »Wir wollen nicht zu schnell und damit möglicherweise vorbeischießen«, meint er. Er sieht allerdings jede Menge Entwicklungspotential. »Die Gelder stehen ja nicht nur für kurze Zeit, sondern jährlich bis 2038 zur Verfügung«, so Lehmann. »Wir wollen beispielsweise Investitionen im Bereich der sozialen Infrastruktur, vor allem in den Kitas und Grundschulen, tätigen und rechnen uns da gute Chancen aus.« Lauta soll aber auch als Wirtschaftsstandort gestärkt werden. »Die Müllverbrennungsanlage, T. A. Lauta, könnte Ausgangspunkt für ein Strukturwandelprojekt werden, indem deren Fernwärmepotential nutzbar gemacht werden soll«, sagt Frank Lehmann. Im Gewerbepark im Ortsteil Laubusch stehen noch Flächen für ansiedlungswillige Unternehmen zur Verfügung. Die Nachfrage nach Baugrundstücken im gesamten Stadtgebiet sei weiterhin hoch. Das alles macht Frank Lehmann hoffnungsfroh. »Das Glas ist halbvoll« – für Lauta und die gesamte Lausitz, meint er.


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