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Weckruf für die Öffentlichkeit

An diesem Samstag wollen Kamenzer Vereine erneut auf die Folgen der Corona-Beschränkungen für Kinder und Jugendliche hinweisen.
Der Ostsächsische Schwimmverein gehörte zu den sechs Klubs der Lessingstadt, die bei der Aktion

Der Ostsächsische Schwimmverein gehörte zu den sechs Klubs der Lessingstadt, die bei der Aktion "Den Kindern eine Stimme geben" mitmachten. Foto: privat

Wie beschreibt man das, was am Samstag von einigen Kamenzer Vereinen und Institutionen in der Lessingstadt geplant ist? Protest? Demo? Aus Sicht von Diana Karbe sind in diesen Coronazeiten Begriffe wie „Demo“ oder „Protest“ zunehmend negativ behaftet. Ergo bittet das Vorstandsmitglied des Ostsächsischen Schwimmvereines (OSSV) darum, dass man das, was am Samstag geplant ist, doch besser als „Veranstaltung“ bezeichnen möge. Klingt neutraler, hat aber nichtsdestotrotz eine Botschaft. So es der Inzidenzwert im Landkreis zulässt, wollen rund zehn Vereine und Institutionen, darunter auch der Kinderschutzbund, OSSV und Lok Kamenz, auf dem Kamenzer Marktplatz die Öffentlichkeit darüber informieren, dass in diesem Dauer-Lockdown, der nun schon länger als ein halbes Jahr dauert, unbedingt Lösungen für Kinder und Jugendliche, insbesondere den Sportnachwuchs, gesucht werden müssen, damit diese wieder in ihren Klubs trainieren, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen können. Denn, das hat Diana Karbe, deren Verein zu den Mitorganisatoren gehört, ja seit langem festgestellt. Nicht nur „Erwachsene werden in diesen pandemischen Zeiten zunehmend lethargischer und bequemer, sondern auch unsere Kinder und Jugendlichen“, beschreibt es Diana Karbe. Die Auswirkungen des Lockdowns für die Heranwachsenden seien heftig, findet Karbe. Keine Trainingsmöglichkeiten, kein Vereinsleben, kein Schulsport, all das habe mit dazu geführt, dass bei den Heranwachsenden vielfach das Motiv verloren gegangen sei, sich zu bewegen. Karbe weist darauf hin, dass die erste Veranstaltung dieser Art, mit der Ende März in der Lessingstadt sechs Vereine auf die Situation in Sportvereinen und Instituionen hingewiesen hatten, nicht nur positive Reaktionen ausgelöst hatten. Hier und da habe es Kritik gegeben. Manch einer habe sich etwa an der Bezeichnung „Protestaktion“ gestört, etliche Vereine der Stadt fühlten sich nicht so ganz mitgenommen. Mit ein Grund, warum man dem Ganzen am Samstag nun ein anderes Mäntelchen umhängt.

Anderes Format, aber gleicher Inhalt

Auf der einstündigen Veranstaltung (Beginn ist um 15 Uhr auf dem Marktplatz), so sie denn stattfindet – laut aktuellem Stand steht sie ob des ansteigenden Inzidenzwertes auf der Kippe- wollen rund hundert Vereinsmitglieder erneut auf die Corona-Einschränkungen, insbesondere für den Sportnachwuchs, hinweisen. Darauf vertrauend, dass diese Veranstaltung eine Signalwirkung haben wird, auf die Kommunalpolitik, auf die Vereinswelt. Man müsse jetzt mehr denn je Flagge zeigen, findet Diana Karbe. Sie weist auf die körperlichen und seelischen Folgeschäden hin, die diese Corona-Beschränkungen für Kinder und Jugendliche haben werden. Fest steht, dass das sicher nicht die letzte Veranstaltung dieser Art sein wird. Man werde weitere Aktionen planen, so Diana Karbe, um noch intensiver in den Dialog mit den hiesigen politischen Handlungsträgern zu kommen, die man noch mehr für dieses Thema sensibilisieren will. Immer verbunden mit der Hoffnung, dass baldmöglichst wieder die Trainingsstätten, die Sporthallen für Kinder und Jugendliche offen sein werden.


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