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Rödertalbienen verlieren in Halle

Gegen Halle-Neustadt war für die Rödertalbienen nichts zu holen. Dafür sahen die Gäste temporeiche 60 Minuten Frauenhandball.
Rabea Pollakowski (HCR). Foto: Stefan Michaelis

Rabea Pollakowski (HCR). Foto: Stefan Michaelis

Kurz vor dem Start in Richtung Halle-Neustadt ereilte das Trainerteam um Frank Mühlner eine bittere Nachricht – Ann-Catrin Höbbel musste wegen eines grippalen Infekts und hohem Fieber auf die Partie verzichten. Die Rödertalbienen hatten Anwurf. Angetrieben von rund 40 mitgereisten Fans, die für jede Menge Stimmung sorgten, gingen sie direkt in Führung. Brigita Ivanauskaite (1 Tore) ging ins 1:1-Duell und spielte dann den Ball zur frei stehenden Thilde Boesen (3 Tore), die zum 1:0 einnetzte. Die „Wildcats“ aus Halle konterten und gingen nach zwei schnellen Gegenstößen mit 2:1 in Front. Den erneuten Ausgleich erzielte Rabea Pollakowski (8/4 Tore) per Strafwurf, nachdem Boesen nur noch durch Trikotziehen gestoppt werden konnte. Das 3:3 entstand aus einer kuriosen Szene. Zunächst scheiterte Julia Mauksch an Torfrau Anica Gudelj. Der Abpraller landete bei Meret Ossenkopp (7 Tore) die nur die Latte traf. Von dort gelangte der Ball schließlich zu Boesen die einnetzte. Nach einem Tempo-Gegenstoß durch Ossenkopp und einem verwandelten Siebenmeter von Pollakowski zum 5:5 folgte eine sehenswerte Kombination. Lisa Loehnig legte hinter ihrem Rücken zu Mauksch ab, diese spielte nach außen zu Pollakowski, welche mit einem gefühlvollen Heber das 6:6 erzielte (14. Min). Unmittelbar nach der 7:6-Führung durch Ossenkopp war Halle-Neustadt wieder am Zug und ging erneut mit 8:7 in Front. Die eingewechselte Tammy Kreibich (1 Tor) sorgte für den Ausgleich. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Nach dem 10:10 (21. Min) erarbeiteten sich die Bienen einen kleinen Vorteil. Zunächst bewies Saskia Nühse (3 Tore) in Unterzahl eine gute Übersicht und sah das Boesen am Kreis ungedeckt war. Sie netzte unbedrängt zur 11:10-Führung ein. Pollakowski erhöhte mit zwei Treffern den Vorsprung auf 13:10. Leider konnte der HCR die Führung nicht verteidigen. Bis zur 28. Minute hatten die Wildcats wieder den Ausgleich erzielt. Kurz vor der Halbzeitsirene zog Kreibich zwei Abwehrspielerinnen auf sich und passte dann zur freien Ossenkopp. Die verwandelte zur 14:13-Halbzeitführung für die Bienen. Die zweite Hälfte begann aus Sicht des HCR sehr gut. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Pollakowski die 15:14-Führung. Nach einem Gegenstoß über Ossenkopp betrug der Vorsprung wieder zwei Tore. Auch das nächste Tor zum 17:15 erzielte die Außenspielerin nach einer schönen Ballstafette (36. Min). Durch mehrere technische Fehler blieben die Bienen nun neun Minuten ohne Torerfolg. Der SV Union nutzte die Gelegenheit und ging mit 19:17 in Führung. Ivanauskaite erlöste die mitgereisten Fans in der 45. Minute mit einem schönen Treffer aus zentraler Position zum 18:19. Dank eines abgefälschten Wurfs gelang S. Nühse der Anschlusstreffer zum 19:20. Auch die nächste Aktion gehörte den Bienen – Pollakowski verwandelte einen Gegenstoß zum 20:20-Ausgleich. Bei beiden Mannschaften ließen die Kräfte nun nach. Die Wildcats nahmen Ivanauskaite nun in Pressdeckung und setzten sich auf 22:20 ab. Die Rödertalbienen konnten nur noch auf 21:22 verkürzen. Anschließend machten die Gastgeberinnen mit einem 3:0-Lauf den Deckel auf die Partie (25:21 nach 57 Minuten). Nachdem zunächst Ossenkopp zum 22:25 traf, gelang S. Nühse das letzte Tor der Partie. Halle-Neustadt versuchte einen Pass abzufangen, verschätzte sich jedoch. Die entstandene große Lücke nutzte S.Nühse zum 23:26-Endstand aus Sicht des HCR. Den Fans beider Mannschaften wurde eine großartige Partie geboten. In einem intensiven und bis kurz vor Schuss spannenden Spiel schenkten sich beide Teams nichts. Mit den Wildcats gewann am Ende die Mannschaft, die weniger Fehler machte. HCR-Trainer Frank Mühlner: „Das war ein absolutes Spitzenspiel und auch eines der besten Zweitliga-Spiele, dass ich bisher gesehen habe. Die Zweikämpfe waren intensiv und das ganze Spiel sehr temporeich. Bis auf sieben Minuten in der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft alles umgesetzt, was wir uns unter der Woche erarbeitet hatten. In dieser kurzen Phase, in der jede Spielerin die Entscheidung für sich selbst gesucht hat, haben wir das Spiel verloren. Trotzdem können wir erhobenen Hauptes zurückfahren.“


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