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Wenn aus der Not Familie entsteht

Landkreis OSL. Wenn Kinder durch Notsituationen nicht mehr in ihrer Familie versorgt werden können, werden sie häufig in Pflegefamilien aufgenommen.

Handpuppe

Handpuppe "Pelle" ist für die Kinder da, die anfänglich Schwierigkeiten haben, mit den Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes zu kommunizieren.

Bild: Asl

Wenn es zu familiären Notsituationen kommt, in denen Kinder nicht mehr von ihren leiblichen Eltern betreut werden können, besteht die Möglichkeit der Unterbringung in einer Pflegefamilie. Im Gegensatz zur Heimbetreuung werden die Kinder in Pflegefamilien von Privatpersonen betreut und in deren Familie eingegliedert. "Vor allem für Kinder bis zum vierten Lebensjahr ist diese Möglichkeit der Unterbringung wichtig, um keine wechselnden Bezugspersonen zu haben und Bindungen eingehen zu können.", erklären die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes des Landkreises Oberspreewald Lausitz.

 

So müssen sich die Pflegeltern auf die Besonderheiten der Kinder einstellen können und viel Einfühlungsvermögen und Geduld aufbringen. Das wichtigste ist allerdings, dass die Kinder ein Zuhause bekommen. "Unser Wunsch ist es natürlich, dass das Kind in seiner Pflegefamilie das Gefühl hat, zu Hause zu sein und dazuzugehören", so die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes. Die Bereitschaft, sich als Pflegefamilie zu engagieren, sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Die Voraussetzungen, um als Pflegeltern anerkannt zu werden, sind vielfältig. Wer sich als Pflegeeltern qualifizieren möchte, muss unter anderem eine stabile wirtschaftliche Situation nachweisen, belastbar und offen sein. "Wir wollen die Familien wirklich kennenlernen", beschreiben die Mitarbeiterinnen. " Zum Prüfverfahren gehören ein Vorbereitungskurs, Gespräche und Hausbesuche, wodurch sich Bewerber im Prozess zu künftigen Pflegeeltern qualifizieren können." Als Pflegeeltern bewerben, können sich Paare, aber auch Alleinstehende ab 25 Jahren. Die Beweggründe der Bewerber sind dabei verschieden. "Es gibt Paare bei denen die eigenen Kinder aus dem Haus sind oder die keine weiteren eigenen Kinder mehr haben können, aber trotzdem gern mit Kindern zusammenleben. Es gibt aber auch Paare, die einfach Kindern helfen möchten und ihnen ein Zuhause geben wollen. Diese Kinder zu fördern kann auch für die Pflegeeltern selber eine Bereicherung sein", sagen die Mitarbeiterinnen.

 

In der Vollzeitpflege unterscheidet man zwischen verschiedenen Pflegemodellen. Bereitschaftspflege kommt dann zum Einsatz, wenn eine kurzfristige Aufnahme eines Kindes erfolgen muss. Oft sind es familiäre Notsituationen die die Ursache dafür bilden. In diesen Familien bleiben die Kinder, bis geklärt werden kann, wie ihre weitere Perspektive aussieht. "Die Familien, die sich als Bereitschaftspflege melden, werden von uns noch genauer geprüft. Schließlich ist es ein schwerer Schritt, ein Kind wieder abzugeben, wenn es einmal in der Familie gelebt hat.", so der Pflegekinderdienst "Wir haben ganz tolle Pflegefamilien in unserem Landkreis, und besonders unsere Bereitschaftspflegefamilien arbeiten mit viel Engagement." Die Dauerpflege hingegen hat zum Ziel, dass die Kinder mehr als zwei Jahre, oftmals bis zum 18. Lebensjahr in den Pflegefamilien bleiben.

 

Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund

 

Bei der Unterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie steht immer das Wohl des Kindes im Vordergrund. "Es gibt ein Kennenlernen zwischen dem Kind und den potentiellen Pflegeeltern, bei dem wir entscheiden, ob eine Unterbringung in dieser Familie erfolgen kann", erklären die Mitarbeiterinnen. Dabei müssen die Sozialarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgehen. "Es geht darum, die passende Familie für die Bedürfnisse des Kindes zu finden. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz leben derzeit 110 Kinder in 81 Pflegefamilien. Um weiterhin die Kinder entsprechend ihrer Bedürfnisse in der passenden Pflegefamilie unterzubringen, werden ständig neue Pflegefamilien gesucht.

 

Pflegeeltern werden

  • Wer sich als Pflegefamilie anmelden möchte, kann sich beim Pflegekinderdienst Oberspreewald-Lausitz melden bei 
  • Beate Kubiak, Annett-Gerber-Hilm, Carolin Krüger
  • jugendamt@osl-online.de
  • 03573 870-4295 bzw. -4296 bzw. -4274

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