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sts/asl

Sirenen werden umgerüstet

Hochwasser, Großbrand oder Orkan. Treten Katastrophen ein, muss die Bevölkerung gewarnt werden. Das kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Sirenen gehören nach wie vor dazu. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist flächendeckend durch Sirenen ausgestattet, berichtet Tobias Pelzer, OSL-Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz.
Die Sirenen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz werden umgerüstet. Foto: sts

Die Sirenen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz werden umgerüstet. Foto: sts

Alle Sirenen seien funktionsfähig. Kurzfristige Ausfälle würden zeitnah instandgesetzt werden. Die Sirenen, die derzeit in Betrieb seien, sollen modernisiert werden. In bestimmten Fällen würden  Geräuschpegelmessungen erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die Erreichbarkeit der Bevölkerung jederzeit gewährleistet sei. Allerdings sei der überwiegende Teil der Sirenen in OSL noch nicht in der Lage, die Tonfolgen »Warnung« und »Entwarnung« zu senden. »Eine Umrüstung findet aber zunehmend statt, auch aufgrund jetzt zur Verfügung stehender Fördermittel seitens des Bundes«, informiert Tobias Pelzer. Hilfreich sei hier auch der bundesweite Warntag 2020 gewesen. »Die Erkenntnisse, die bereits vorlagen, wurden bestätigt. Die alten Sirenen sind nicht in der Lage, die erforderlichen Warntöne  abzuspielen oder Sprachdurchsagen zu tätigen. Allerdings helfen die Warntöne nicht, wenn die Bevölkerung keine Kenntnis davon hat, was diese bedeuten. Hier ist noch mehr Aufklärungsarbeit notwendig «, blickt Pelzer in die Zukunft.

153 Sirenenstandorte im Landkreis OSL

Wenn drohendende Katastrophen über den Landkreis OSL einbrechen, dann werde über die Medien, sei es Rundfunk oder Fernsehen, unter Zuhilfenahme der Regionalleitstelle Lausitz gewarnt. »Diese informiert alle entsprechenden Stellen und Behörden. Zusätzlich werden regionale Warnungen über die Warnapps gesendet. Die Steuerung von Personenströmen erfolgt über den Verwaltungsstab in Zusammenarbeit mit den Kommunen und der Landes- sowie Bundespolizei.« Mit Stand Mai 2021 gibt es laut Pelzer im Landkreis Oberspreewald-Lausitz 153 Sirenenstandorte. Davon würden sich die meisten Sirenen im Gebiet der Stadt Calau mit 27 Standorten befinden. Dabei seien die Sirenen nach altem Stand, sogenannte Tellersirenen, üblicherweise nicht mit Notstrom  abgesichert. Moderne Trompetensirenen - elektronische Sirenen - werden generell mit einem Akkupuffer versehen, erzählt Tobias Pelzer. Übrigens befinden sich die Sirenen im Besitzstand der Kommunen. »Der Landkreis wartet und finanziert einzig den Betrieb der sogenannten DAU-Standorte, also die Anlagen, die den Alarm der Leitstelle Lausitz im Kreisgebiet verteilen«, sagt Pelzer.

187 ehrenamtliche Helfer im OSL-Katastrophenschutz

Im Landkreis OSL sind drei hauptamtliche Mitarbeiter im Katastrophenschutz tätig. Ehrenamtlich wirken 187 Helfer mit. Diese sind in folgenden Einheiten aktiv: Brandschutzeinheit, Gefahrstoffeinheit, Schnelleinsatzgruppe Führungsunterstützung, Schnelleinsatzeinheit Sanität, Schnelleinsatzgruppe Betreuung inklusive psycho-soziale Notfallseelsorge sowie Schnelleinsatzgruppe Verpflegung. Laut Tobias Pelzer ist der Landkreis OSL bisher von großen Katastrophen verschont geblieben. Dennoch seien Bevölkerungswarnungen in den letzten Jahren vermehrt angewendet worden. Beispielsweise sei hier der Reifenlagerbrand in Senftenberg 2018, die Bombensprengung von Ruhland 2019 sowie die Entschärfung der Fliegerbombe in Schwarzheide 2020 genannt. »Bei allen drei Einsätzen verlief die Warnung sehr gut«, erinnert sich Pelzer.

Gefahr eines langen Stromausfalls im Blick

Wie er berichtet, werden weitere Katastrophen nicht ausbleiben: »Der Klimawandel wird hierbei vermehrt in den Fokus rücken. Lange Trockenperioden mit vermehrten Waldbränden wechseln sich mit lokalen Starkregenereignissen und Überflutungen ab. Hinzu kommt die Gefahr eines lang andauernden Stromausfalls aufgrund der europaweiten Vernetzung und damit möglichen größeren Schwankungen im Versorgungsnetz. Auch der Anstieg des Personen- und Güterverkehrs wird eine zunehmende Rolle spielen«, wagt Tobias Pelzer einen Blick in die Zukunft.


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