Seitenlogo
as

Von Strom-Schnorrern und komplizierten Nachbarn

Beim jüngsten Telefonforum des Mietervereins Meißen und Umgebung e.V. und des WochenKurier ging es um nervige Nachbarn, Stromdiebe und Mieterhöhungen. Hier ein paar Beispiele.

Problem: Mieter eines Mehrfamilienhauses aus Röderaue finden es ungerecht, dass einer der Hausbewohner in seiner angeschlossenen Garage ständig allgemeinen Hausstrom verbraucht. Mieterverein: Das geht nicht. Entweder der Vermieter lässt dafür einen eigenen Zähler installieren oder lässt den verbrauchten Garagen-Strom auf den Zähler des Mieters schalten. Problem: In einem Mehrfamilienhaus in Riesa gibt es Differenzen über die richtige Belüftung des Treppenhauses. Einer öffnet das Fenster, der Nachbar schließt es wenig später wieder. Zudem werden Pflanzen über die Wintermonate im Treppenhaus geparkt. Mieterverein: Das Thema „Lüften“ sollte in der Hausordnung geklärt sein. Diese befindet sich meistens als Anlage am Mietvertrag. Ist ein Gespräch unmöglich, sollte die Hausverwaltung oder der Vermieter eingeschaltet werden. Abgestellte Pflanzen im Hausflur dürfen nicht die Rettungswege oder notwendige Maßnahmen bei einem Brand behindern. Problem:  Eine Frau ist Januar 2015 ausgezogen. Der Vermieter behält einen Großteil der Kaution ein bis die Nebenkostenabrechnungen (2014 und Januar 2015) fertig sind. Darf der das? Mieterverein: Das ist rechtens. Wenn die Vermieterin die Vorjahre immer nachzahlen musste, ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Allerdings muss mit Blick auf den Einbehalt der Kaution der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit eingehalten werden. Problem: Mieter aus Radeburg und Radeberg beschweren sich über regelmäßige Mieterhöhungen, die ohne Begründung verlangt werden. Mieterverein: Zurecht. In beiden Städten gibt es keinen Mietspiegel, der dafür herangezogen werden kann. Eine Mieterhöhung ohne fundierte Begründung ist nicht rechtskräftig. Im Zweifel sollte die Angelegenheit durch einen Experten beurteilt werden. Problem: Meganachzahlung von über 1.000 Euro. Vermutung: Der Vermieter hat die Nebenkosten zu niedrig angesetzt und damit die Wohnung schön gerechnet. Mieterverein: Sind die Betriebskosten ordentlich abgerechnet, ist das legitim und durchaus auch gängige Praxis. Vormieter fragen, was er gezahlt hat, sofern möglich! Foto: Archiv


Meistgelesen