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"Stiefkind" Elbblick

Riesa. Die unmittelbare Lage an der Elbe mit dem Elberadweg und idyllischen Wiesen und Auen nutzt Riesa immer noch viel zu wenig für die Entwicklung seines positiven Images aus. Jetzt liegen Entwicklungsprojekte auf dem Tisch.

Die weitere Aufwertung der Hauptstraße und vor allem mit der besseren Verbindung des Mannheimer Platzes in Richtung Elbe wollen sich die Stadtplaner in den kommenden Jahren noch intensiver beschäftigen. Im Rahmen der LZP-Förderung "Vitales Stadtzentrum an der Elbe" sollen alle Möglichkeiten der Förderung und Umgestaltung ausgeschöpft werden und weiter Projekte in das gesamte Vorhaben einfließen. So ist der Weg von der Riesaer Innenstadt zur Elbe zwar nicht weit, doch für die Riesaer und ihre Gäste ist die Verbindung zwischen dem Boulevard und dem reizvollen Uferbereich samt Radweg bisher kaum spür- und erlebbar.

Dem Bereich an der ehemaligen Gasanstalt kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu, weil hier zumindest der traditionelle Blick vom Mannheimer Platz, den Kinoberg hinab zur Elbe direkt gegeben ist. Hier soll nun das LZP-Projekt wirksam werden. Es umfasst mehrere Teile, neben der teilweisen Neugestaltung der Lindenallee an der Elbstraße und dem künftigen Spielplatz unterhalb der Sparkasse gehört dazu auch die Verbindung über die Treppe am Kino hinunter zur Elbstraße. Für die Straße An der Gasanstalt hat der Stadtrat jetzt den grundhaften Ausbau samt einer Neugestaltung beschlossen, die den gesamten Bereich verkehrsberuhigt. Die Debatte zu drei Varianten verlief nicht einheitlich, letztlich entschieden sich 13 Räte dafür, dass der Bereich zwischen der Treppe und der Lieferzone der Elbgalerie autofrei gestaltet wird, also die Parkplätze wegfallen. Fußgänger und Radfahrer sollen bevorteilt und entlang der Straße auch mehrere Bäume neu gepflanzt werden. Die Feinheiten und konkrete Planungen beginnen in diesen Tagen. Dafür wurde im Bauausschuss Dezember die so genannte "Bemusterung" diskutiert.

Der östliche Teil der Hauptstraße wurde vor zwei Jahren umgestaltet und kommt mit neuen Stadtmöbeln und Blumenkübeln attraktiver daher. Die dabei gemachten positiven Erfahrungen, aber auch geäußerte Kritikpunkte fließen in das Konzept für die Umgestaltung des westlichen Teils der Fußgängerzone ein. Am Mannheimer Platz plant man mit modernen Bänken, Hochbeeten statt Betonpoller, effektvoller Beleuchtung und einem neuen Platz für die Bücher-Telefonzelle. Kosten etwa 300.000 Euro, die zu zwei Dritteln gefördert werden.

Langfristig soll auch der Verlauf des Elberadweges durch das ehemalige Muskator-Gelände geändert werden und die komplette Umgestaltung des Werksgeländes in unmittelbarer Elbnähe die Stadtansicht verbessern. Ein Teil der Muskator-Anlagen gehören bereits der Wohnungsgesellschaft Riesa und die Silos mit dem Maschinenhaus einer Investorengruppe um den Karlsruher Michael Andris. Entstehen soll zuerst mit der Nutzung von Fördermitteln eine Besucherterrasse am Ende der Breiten Straße. Viele Jahre später könnten ein "Klima- und Energiepark" sowie die Nutzung der Silotürme folgen.


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