Verena Farrar

»Wir in Gröba« will sich wehren

Riesa. Die Gröbaer Elblinie sollte eigentlich eine Augenweide mit allerlei Vorteilen für die Radler auf dem Elberadweg sein: schöne Aussicht, Information, Schattenplatz und Rastmöglichkeit. Geblieben ist dort nach fast zwölf Jahren nur noch Frust und Ärger.

»WIllkommen« ist an der großen, touristischen Tafel in Sichtweite zur Schlossbrücke noch zu lesen, aber alles weitere wurde mehrfach zugeschmiert in scharz, rot und grün. Dort soll noch in diesem Sommer  eine Verbesserung entstehen.

»WIllkommen« ist an der großen, touristischen Tafel in Sichtweite zur Schlossbrücke noch zu lesen, aber alles weitere wurde mehrfach zugeschmiert in scharz, rot und grün. Dort soll noch in diesem Sommer eine Verbesserung entstehen.

Bild: Farrar

Der Anblick ist nicht nur für Radler wie den Strehlaer Klaus K. aus Strehla, Gröbaer Spaziergänger oder Radwanderer verstörend, auch die Stadtverwaltgung und der Verein »Wir in Gröba« sind echt sauer. Die Gestaltung des Elbradweg-Abschnitts kurz vor der Schlossbrücke in Gröba ist einer aktiven Stadt am Elberadweg nicht würdig.

 

Was ist passiert?

 

Die große Orientierungstafel, die Radlerrast (»Bushaltestelle«) und auch der Hafenwächter - einst gedacht als Aussichtsplattform über die Elbe - sind beschmiert, zerstört und völlig vermüllt. Die große Tafel mit allen wichtigen und sehenswerten Stationen in Riesa wurde mehrschichtig in verschiedenen Farben besprüht und auch andere Hinweistafeln und aufgestellte Objekte wurden von den Schmierfinken nicht verschont.

 

Die platzierten Objekte sind einstmals in Verantwortung des früheren Schlossbrückenvereins nach Eröffnung der neuen Schlossbrücke unter anderem mit 160.000 Euro Fördermitteln aufgestellt worden. Der »Wir in Gröba« e.V. fühlt sich nach der Auflösung des Schlossbrückenvereins dafür verantwortlich. »Aktuell sind wir als Stadtverwaltung mit dem Verein in guten Gesprächen und guter Hoffnung, dass sich an der Tafel bald etwas tut, zumal sie inhaltlich auch nicht mehr 100 Prozent aktuell ist«, erklärt Stadtsprecher Uwe Päsler.

 

Sven Wendisch vom Verein will an der Situation schnell etwas verbessern. »Wir haben schon Kontakt mit dem Karten-Künstler aufgenommen und arbeiten gemeinsam an der Idee einer neuen Karte, die dann auch aktuell ist und noch in diesem Sommer mehrere Schutzfolien bekommen soll«, fügt er an. Und erinnert sich an die Kosten der alten Tafel: »Die Tafel hat damals um die 3.000 Euro gekostet, das wird wohl heute nicht mehr reichen«, befürchetet er und hofft auf Unterstützung.

 

Die grundsätzliche Pflege des Areals ist gegeben: »Der elbseitige Bereich wird im Auftrag der Stadt durch die AGV bewirtschaftet. Sie ist dort im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten aktiv, aber die Verunstaltung verschiedener Art nimmt leider auch immer mehr zu«, heißt es aus der Verwaltung.

 

Wertvolle Radverbinung

 

2011 wurde die Schlossbrücke zwischen dem nördlichen und südlichen Teil Gröbas neu eröffnet. Sie verbindet das Riesaer Stadtzentrum mit Strehla und vervollständigt damit den Elberadweg (D10) auf dem Riesaer Stadtgebiet. Ein Bürgerverein bemühte sich um den Wiederaufbau der Schlossbrücke, der auch durch private Spendengelder seit 2004 mitfinanziert wurde. Im Nachgang der Eröffnung wurde auch das Umfeld gestaltet und zog leider nicht nur Radler, sondern auch Zerstörer an.

Übrigens, als nächste Aktion des »Wir in Gröba« e.V. wird der nahe Schlosspark umgestaltet.

 

Kontakt:

Wer die Initiative des Vereins unterstützen möchte, kann sich für eine Spende oder andere Hilfe an den Sprungbrett e.V. wenden:

 Hafenstr. 2, · in Riesa

Tel. 03525/50030 oder 500310 info@sprungbrett-riesa.de  

 


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