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Sparky aus Spaar sucht neues Zuhause

Das Tierheim Gröbern hätte 2013 fast geschlossen. Inzwischen hat sich der Verein wieder aufgerappelt, auch Dank der Tierpatenschaften, die großen Anklang finden. Ab fünf Euro monatlich kann man beispielsweise mit dem Vierbeiner seiner Wahl Gassi gehen und sorgt nebenbei noch für den Fortbestand des Tierheims.
Katze Lara beschnuppert den neuen Mitbewohner – Meerschwein Sparky. Foto: Schramm

Katze Lara beschnuppert den neuen Mitbewohner – Meerschwein Sparky. Foto: Schramm

Die Namensfindung für ausgesetzte Tiere ist in Gröbern trotz der Ernsthaftigkeit des Themas eine durchaus heitere Angelegenheit. Vor wenigen Tagen erreichte ein Anruf die Tierheimleiterin Sabine Kaden. Eine über 90-jährige Dame meldete ein Meerschwein am Restaurant Luftbad Spaar (Meißen), das in einem Pappkarton zurückgelassen wurde. „So oder so ähnlich läuft es meistens. Wir machen uns dann auf den Weg, um das Tier abzuholen“, sagt Kaden. Manchmal würden die Tiere auch in der Nähe des ehemaligen Bahnhäuschens nahe der Deponie Gröbern ausgesetzt. Kaden macht kein Geheimnis daraus, dass ihr diese Art des „Loswerdens“ missfällt. Spaar=Sparky Jedenfalls braucht das Meerschwein einen Namen. Da niemand den Vornamen der Finderin kennt, wirft jemand „Sparky“ in die Runde. „Die Ähnlichkeit zum Fundort ist da und Sparky hat auch in einem Film mit Walter Matthau mitgespielt“, lacht Kaden.  Seitdem sucht Sparky ein neues Zuhause, genauso wie die 65 Katzen, sieben Hunde und unzähligen Kleintiere, die derzeit in Gröbern untergebracht sind.  
2013 stand das Tierheim noch vor der Schließung. „Das Geld war alle. Gespendet wurde in erster Linie an die Opfer der Flutkatastrophe. Wir hatten viele schlaflose Nächte, wussten nicht, wie es weitergehen soll“, erinnert sich die Tierheimleiterin. In dieser Zeit entstand die Idee der Tierpatenschaften. Herrchen auf Zeit? „Ab fünf Euro können Bürgerinnen und Bürger Tierpate werden und können dafür ihr Tier regelmäßig sehen oder mit den Hunden auch Gassi gehen. Neben der Urkunde gibt es zwei Mal im Jahr Post, direkt aus dem Zwinger oder Käfig“, sagt Kaden. Das Angebot kommt an. Inzwischen haben sich mehr als 100 Paten gemeldet. Manchmal, so hört man, seien die Zwinger wie leergefegt. „Das Geld hilft uns zu wirtschaften. Betriebskosten, Futter und so weiter, da kommt eine Menge zusammen“, sagt die Tierheimleiterin. Man legt viel Wert auf Transparenz und sei damit die letzten Jahre gut gefahren.
Vom personellen Aufwand spricht sie gleich gar nicht. Nur auf Nachfrage gesteht sie, dass sie am Vorabend erst gegen 00.30 Uhr abgeschlossen habe – weniger die Ausnahme, vielmehr die Regel in Gröbern.  25 Jahre Meißner Tierschutzverein Dass es so viele Jahre funktioniert hat, so ist man sich sicher, liege auch am ehrenamtlichen Engagement, der Spendenbereitschaft der Bevölkerung und Unternehmen. Immerhin wird der Meißner Tierschutzverein, in dessen Trägerschaft sich das Heim befindet, diesen März 25 Jahre alt.
Wenn es eine Tendenz in den letzten Jahren zu verzeichnen gab, dann betrifft das den Katzenbestand, der immer älter wird. „Wenn Halter versterben oder zum Pflegefall werden, landen die Katzen bei uns“, sagt Kaden. Zudem komme es auch immer wieder vor, dass Menschen umziehen und ihr geliebtes Tier einfach zurücklassen. Tiere im betagten Alter zu vermitteln sei allerdings alles andere als einfach, heißt es unisono. Mitzi, die es sich auf einer Treppe gemütlich gemacht hat, gehört mit ihren 17 Jahren inzwischen längst zum Inventar. Einschläfern ist für die Mensch-Tierfamilie in Gröbern keine Option. Info: www.tierheim-groebern.de


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