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„Probleme sind da, um gelöst zu werden!“

Großenhains Oberbürgermeister, Dr. Sven Mißbach. Foto: Farrar

Großenhains Oberbürgermeister, Dr. Sven Mißbach. Foto: Farrar

Großenhains Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach im WochenKurier-Interview Von der Oberbürgermeisterwahl in Großenhain bis heute sind einige Wochen vergangenen. Der „Neue“ im Rathaus hat jetzt die Eingewöhnungsphase absolviert. Im WochenKurier-Interview erzählt Dr. Sven Mißbach von seinem ersten Tag, künftigen Aufgaben und Visionen. Wie haben Sie die Wochen nach der Wahl erlebt? Die erste Zeit im Rathaus war für mich sehr anstrengend. Es gab so viel Neues, das ich im Vorfeld nicht vorher gesehen habe. In das aktuelle Tagesgeschäft bin ich mit jedem Tag ein bisschen mehr hinein gewachsen. Sofort habe ich natürlich alle Fachbereiche besucht, um die künftige Zusammenarbeit im direkten Kontakt abzusprechen. Schließlich sind die Verwaltungsmitarbeiter die beste Stütze für meine Arbeit. Welche Aufgaben lagen auf ihrem Schreibtisch? Konnten einige bereits gelöst werden? In meinen ersten Amtstagen wurde beispielsweise die Ortsentwässerung Colmnitz beendet und eingeweiht. Außerdem wurde eine Studie zum „Schnellen Internet“ für Großenhain und den Ortsteilen auf den Weg gebracht. Erste Kooperationen mit der Enso und einem Elektronikpartner vor Ort sind wegweisend. Mit einer sehr guten Internetabdeckung auch im ländlichen Raum stellen wir nicht nur unsere Bürger zufrieden, sondern auch die Bedürfnisse neuer Investoren. So soll das Industrie- und Gewerbegebiet „Flugplatz“ bereits 2016 ans schnelle Netz angeschlossen werden. Auch die Bauarbeiten zur Abwasserentsorgung Merschwitzer Straße sind in Arbeit und der Stand des Bebauungsplanverfahrens für das „Industriegebiet Großenhain-Nord“ wurde im Stadtrat vorgestellt. Was sehen Sie als die größten Aufgaben, die es gilt in den kommenden Monaten umzusetzen? Weiterin werden wir uns, wie alle anderen Kommunen, mit dem Thema Asyl und der Unterbringung von Flüchtlingen beschäftigen müssen. Mir ist dabei wichtig, vorurteilsfrei mit dieser sehr schwierigen Situation umzugehen und dass von den Verantwortlichen die bestehenden Asylgesetze im Interesse derer, die Schutz und Hilfe wirklich benötigen, konsequent angewandt werden. Dennoch müssen wir realistisch sehen, dass vor diesem Hintergrund, zumindest zeitweise einige bisherigen Aufgaben in den Hintergrund treten werden. Wo sehen Sie die Stadt langfristig? Mit der Firma Boge wurden erste Gespräche zu einer möglichen Erweiterung geführt. Auch der Neubau von PTFE soll 2016 abgeschlossen sein. Die Vision bleibt: Mit der Bebauung des „Industriegebietes Großenhain-Nord“ wollen wir eine Initialzündung für Ansiedlungen in Großenhain starten. Junge Leute sollen kommen und hier attraktiven Wohnraum und Arbeit finden. Davon profitieren auch die Kindereinrichtungen, Vereine, Kultureinrichtungen oder das Gemeinwohl. Nur so ist das Demografie-Problem langfristig zu lösen. Attraktive und gut erschlossene Ortsteile bieten Lebensraum für junge Leute, weil sie in der Region ihren Lebensmittelpunkt finden. Im Freizeitbereich arbeiten wir an der Ausweitung des Radwegenetzes. Auch vor dem Hintergrund der Asylproblematik wird es eine unserer Hauptaufgaben sein, das Niveau der Kulturfülle und Vereinslandschaft zu erhalten, das Ehrenamt weiter zu stärken und unsere Stadt lebenswerter zu machen. Immerhin gibt es unzählige kulturelle Veranstaltungen, die ohne engagierte Ehrenamtler nicht möglich wären: Weihnachtsmarkt, Bauernmarkt, Straßenfeste, Vereinsarbeit, Feuerwehr und vieles mehr. Noch mehr als bisher sollte aber über allen Bereichen des täglichen Lebens das Thema „Respekt“ stehen. Interview Verena Farrar


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